Das Weingut Rings aus Freinsheim: Senkrechtstarter aus der Pfalz

Am 3. Februar 2025 · von Weinfreunde

Wenn das Pfälzer Weingut Rings ein Motto hat, dann ist es wohl dieses: „The Only Way Is Up“! Kein Wunder, legte dieses Weingut in nur zwanzig Jahren einen kometenhaften Aufstieg vom Fasswein-Lieferanten zum vielfach ausgezeichneten VDP-Weingut hin!

Der Weinführer Eichelmann nennt das, unweit von Kallstadt an der Weinstraße gelegene, Weingut Rings „Weltklasse“, und beim Deutschen Rotweinpreis belegen die Gebrüder Rings regelmäßig die Pole-Position. Dabei fing alles ganz unspektakulär an …

Weingut Rings – bescheidene Anfänge

Von 1973 an waren Traudel und Willi Rings, die Eltern der heutigen Besitzer Steffen und Andreas, in Freinsheim als Obst-Produzenten und Fasswein-Lieferanten tätig. Die Rings-Familie unterhielt einen klassischen landwirtschaftlichen Mischbetrieb, der in dieser Form bis zum Jahr 2000 existierte. Im darauffolgenden Jahr übernahm Sohn Steffen das Ruder, ausgestattet mit einer soliden önologischen Ausbildung, Willenskraft und großen Plänen.

Die Lagen von Rings

2001 vinifiziert Steffen seinen ersten Jahrgang und startet das Projekt „Kreuz“ als Hommage an die großen Weine aus Bordeaux. Schon in den 1990er-Jahren pflanzten Steffen und Willi Rings in der heißen Lage Freinsheimer Schwarzes Kreuz Cabernet Sauvignon– und Merlot-Rebstöcke, wobei den beiden damals noch nicht klar war, dass daraus einmal ein ikonischer Wein aus eigener Abfüllung werden sollte. Eigentlich zwei Weine, um genau zu sein: „Das Kreuz“ und „Das kleine Kreuz“, doch dazu später mehr.

2008 steigt Steffens Bruder Andreas in das Weingut mit ein. Jetzt geht es richtig los und die Rings-Brüder beflügeln einander mit Ideen und Visionen.
Gemeinsam richten die beiden ihre Aufmerksamkeit zunächst auf die Riesling-Weine des Weinguts. Folgerichtig wird der Weinberg-Besitz um die Riesling-Top-Lagen Kallstadter Saumagen, Ungsteiner Weilberg und Nussriegel erweitert.

Rings Wein ist biodynamisch

Während Steffen und Andreas Weinberge und Lagen kaufen und tauschen, flirten sie mit der biodynamischen Arbeitsweise. Sie experimentieren zunächst mit Spontanvergärung, fahren die Erträge herunter und drehen auch sonst an der Qualitätsschraube.

„Ich will meine Herkunft und meine Idee von Wein schmeckbar machen“ und „Wir bewirtschaften unsere Weinberge biologisch, aus Respekt vor der Natur und um ein Maximum an Qualität zu erreichen“ – so lauten zwei Glaubenssätze von Steffen (und Andreas) Rings. Und wer „A“ sagt, muss auch „B“ sagen: Mit diesen Statements geht logischerweise eine Entscheidung gegen den konventionellen Weinbau einher. 2017 stellen die Brüder den Betrieb auf biologische- und schließlich auf biodynamische Landwirtschaft um.

Steffen Rings im Weinberg

Mit vollem Einsatz im Weinberg aktiv: Mittlerweile ist der ganze Betrieb auf eine biodynamische Weinherstellung umgestellt.

Rings: Die Erfolgsstory geht weiter

Im Jahr 2010 schreiben Steffen und Andreas mit dem Erwerb der Parzelle Felsenberg (im Naturschutzgebiet Berntal) ein weiteres Kapitel in der Erfolgsstory der Familie Rings. Diese kühle Lage, die bis zum Erwerb brach gelegen hat, erweist sich als ideales Terroir für den Anbau von Spätburgunder, beziehungsweise Pinot Noir: Ein steiler Brocken aus Kalkstein, der komplett nach Süden ausgerichtet ist! (Der Rings Spätburgunder Felsenberg ist heute vom VDP als Großes Gewächs klassifiziert).

Die Weine vom Weingut Rings

34 Hektar Rebfläche nennt das Weingut Rings aktuell sein Eigen, bepflanzt mit Spätburgunder, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc, Merlot, St. Laurent, Portugieser und Syrah für die Rotweine und Riesling, Chardonnay, Grauburgunder, Weißburgunder, Sauvignon Blanc und Silvaner für die Weißen.
Das Magnum Opus im Portfolio des Weinguts ist, wie oben beschrieben, der Bordeaux-Blend „Das Kreuz“.

Freinsheimer Schwarzes Kreuz

Eine der heißesten Lagen in der Pfalz: Freinsheimer Schwarzes Kreuz. Herkunft der Weine „Das Kreuz“ und „Das kleine Kreuz“.

Diese aus Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Merlot erzeugte und komplett im Barrique ausgebaute Flaggschiff-Cuvée würde man bei einem Blind-Tasting wohl nicht in der Pfalz verorten. So eine Kreszenz bekommt man nur mit Leidenschaft, Wissen und Gelassenheit in die Flasche. Die Cuvée „Das kleine Kreuz“ verhält sich dazu wie ein Zweitwein zum Hauptwein eines Bordelaiser Châteaus (etwa der Pavillon Rouge du Château Margaux). Hier werden die Bordeaux-Reben noch um die Sorte St. Laurent ergänzt. Ebenfalls aus der Lage „Schwarzes Kreuz“ stammt der exklusiv mit Weinfreunde.de entstandene Cabernet Sauvignon Tonneau 89. Er beweist: Auch reinsortig liefert diese Lage absolute Spitzenweine.

Doch die Brüder Rings sind von jeglichem, mit einem Tweed-Jackett und Reitstiefeln ausstaffierten Médoc-Chichi Lichtjahre entfernt:
„Richtig guter Wein ist, wenn die Flasche am Familientisch als Erstes leer getrunken ist!“. Typisch „Palz“ eben.

Und urpfälzisch ist auch der Weißburgunder, den Steffen und Andreas exklusiv für Weinfreunde.de auf die Flasche gezogen haben: knackig frisch, mit Schmelz und viel Trinkspaß versehen, ist er ein idealer Terrassen- und Vesper-Wein.

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