Die Pfalz gilt vielen Weinfreunden als ganz besonderes Beispiel für den sprunghaften Anstieg der Qualitätsorientierung im deutschen Weinbau. Durch die Lage zwischen Rhein und Pfälzer Wald sowie der diversen Bodeneigenschaften herrschen hier ideale Voraussetzungen für den Weinbau. Die aktuelle Generation von Winzern in der Pfalz machen mit hervorragenden Weinen deutlich, dass auch die Zukunft des Anbaugebiets gesichert ist.
Die Pfalz ist mit 23.759 Hektar Rebfläche (Stand 2021) Deutschlands zweitgrößtes Anbaugebiet und liegt im Bundesland Rheinland-Pfalz. Vor 1995 hieß es noch Rheinpfalz. Weinbau wurde in der Gegend bereits 550 v. Chr. von den Kelten praktiziert. Aktuell wird in 144 pfälzischen Ortschaften Weinbau betrieben. Die Rebflächen bilden dabei eine Art Fortsetzung der Weinberge im Elsass, denn sie reichen von der französischen Grenze als schmaler Streifen 80 Kilometer nach Norden. Vorgelagert ist im Westen die bergige Haardt, die wiederum eine Fortsetzung der Vogesen bildet.
Klima und Boden in der Pfalz
Die klimatischen Bedingungen in der Pfalz für den Weinbau sind ideal, obgleich es eine der trockensten Gegenden in Deutschland ist. Rund 1800 Sonnenstunden pro Jahr machen das Anbaugebiet außerdem zu einem der wärmsten. Das geradezu mediterrane Klima der Pfalz ist auch für den Tourismus attraktiv.
An der Haardt sind die meisten Böden von Ton, Lehm, Mergel und Sand geprägt. Das Mischungsverhältnis ist dabei je nach Lage sehr individuell, was sich auch in unterschiedlichen Weinstilistiken ausdrückt. Etwa gelten die Weine von der Südlichen Weinstraße als gehaltvoller und schwerer, da hier Lehmböden dominieren. In der Mittelhaardt existieren leichtere Böden, die eine bessere Drainage aufweisen und so filigrane, mineralische Weine hervorbringen. An den Rändern der Hügelzonen finden sich zudem Kalkböden – ein Garant für Präzision und Frische im Wein.
Durch den fortschreitenden Klimawandel können Reben in der Pfalz mittlerweile in besonders heißen Jahren unter Trockenstress leiden.

Der sehenswerte Sonnenuntergang in der wunderschönen Weinregion
Die Rebsorten in der Pfalz
Riesling ist die am häufigsten angebaute Rebsorte der Pfalz und hochwertige Exemplare davon haben den größten Anteil am Aufstieg des Anbaugebiets. Grauburgunder hat in den letzten Jahren Müller-Thurgau aka Rivaner als zweithäufigste Weißwein-Rebsorte verdrängt. Und auch Weißburgunder befindet sich auf dem Vormarsch. Von allen weißen und roten Sorten steht Dornfelder an zweiter Stelle, für hochqualitative Rotweine aus der Pfalz steht aber Spätburgunder. Auch Portugieser spielt eine bedeutsame Rolle in dem Anbaugebiet. VDP Große Gewächse dürfen in der Pfalz aus Riesling, Weißburgunder und Spätburgunder erzeugt werden.
Wie schmecken Weine aus der Region?
Im Anschnitt über die Bodenbeschaffenheit wurde bereits verdeutlicht, dass die Stilistik der Weine aus der Pfalz recht heterogen ist. Die bekanntesten Weinlagen liegen aber sicher in der Mittelhaardt, nahe der Ortschaften Forst und Deidesheim. In der Umgebung reift Riesling, der für seinen reifen und körperreichen Stil bekannt ist. Klangvolle VDP-Lagen sind Pechstein, Jesuitengarten, Kirchenstück, Ungeheuer, Herrgottsacker, Kalkofen, Hohenmorgen und Kieselberg.
Wie auch in Rheinhessen finden sich außerhalb dieses Zentrums ebenfalls junge, ambitionierte Winzer, die Weine der Spitzenklasse hervorbringen. Dabei steht eine trockene Stilistik im Vordergrund und bei Spätburgunder sind Weine aus dem Burgund nicht selten das Vorbild.
Weine aus der Pfalz kaufen
Im Weinfreunde-Shop finden sich zahlreiche Weine von renommierten Weingütern in der Pfalz. Winzer-Star Markus Schneider hat der Gegend sicher die größte Population beschert. Die VDP-Weingüter Knipser, Müller-Catoir und Friedrich Becker sind seit Jahrzehnten Leuchttürme der Pfalz. Das Weingut Rings echte Senkrechtstarter und Michael Schroth bietet verlässliche Qualität zu einem ausgesprochen attraktiven Preis.