Rheinhessen: Deutschlands größtes Weinbaugebiet

Am 20. Juli 2023 · von Weinfreunde

Es zählt zu den traditionsreichsten Anbaugebieten der Welt: Rheinhessen. Nicht nur in Deutschland werden die vorzüglichen Weine aus Rheinland-Pfalz sehr geschätzt, auch weltweit genießen sie einen exzellenten Ruf. Zudem ist die Region mit 26.750 Hektar Rebfläche das größte Anbaugebiet des Landes. Jährlich werden hier etwa 2,8 Millionen Hektoliter Wein hergestellt. 71 Prozent davon sind weiß.

Georg Fogt fasst die Besonderheiten des Anbaugebiets treffend zusammen: „Rheinhessen hat echte Superlative zu bieten! Wir haben hier die meisten Sonnenstunden, die meisten Hügel, die meisten Rebstöcke und dabei den geringsten Niederschlag. Alles mehr als ideal für den Weinbau“.

Georg Fogt auf dem Weinberg in Rheinhessen.

Vor allem sind es die Steillagen am Westufer des Rheins, die die Reputation der Region begründet haben. Auf diesen Rheinterrassen – rund um den Ort Nierstein – befinden sich nicht nur einige der ältesten Weinlagen Deutschlands, das vergleichsweise kühle Gebiet steht auch für einige der körperreichsten Riesling-Weine des Landes.

Rheinhessen: Unter den Besten und fit für die Zukunft

Ein Ausrufezeichen hinter dem hohen Qualitätsniveau Rheinhessens setzt die Tatsache, dass die Region seit 2008 zu den „Great Wine Capitals“ gehört – einem internationalen Netzwerk von 10 bedeutenden Weinmetropolen. Hier befindet man sich in bester Gesellschaft: Weitere Mitglieder sind Regionen wie Bordeaux, Rioja oder Napa Valley.

Doch sind es nicht nur die idealen Voraussetzungen des Anbaugebiets, die für diese Lorbeeren sorgen. Erst ambitionierte Winzer können diese Grundlage zur vollen Geltung bringen. Heute und vor allem auch in Zukunft darf man in Rheinhessen optimistisch bleiben. Winzerin Judith Dorst sagt es so: „Der Mut der Winzer Neues auszuprobieren und neue Wege zu gehen zeichnet Rheinhessen aus“.

Winzerin Judith Dorst

Und Kollege Christoph Scheffer meint: „Hier existiert eine innovative, junge Winzerszene, die aufgrund der guten wirtschaftlichen Situation ihrer Weingüter in die Zukunft investieren können“.

Weine und Rebsorten aus Rheinhessen: enorm vielfältig

Rheinhessen ist vor allem für die deutschen Klassiker unter den Weißweinen bekannt. Die meist angebauten Rebsorten sind Riesling und Müller-Thurgau. Doch sind es die weißen Burgundersorten, die sich derzeit auf dem Vormarsch befinden. Das sieht auch Winzer Christoph Scheffer so: „Alle Sorten der Burgunderfamilie mögen die kalkreichen, fruchtbaren Böden in Rheinhessen. So schmecken dann auch die Weine. Fruchtig, dicht und mit vieeel Schmelz!“

Winzer Christoph Scheffer aus Rheinhessen in seinem Weinkeller

Wenn es um Rotwein geht, verstehen sich rheinhessische Winzer besonders auf Dornfelder, Spätburgunder und auch Portugieser. Und auch internationale Rebsorten wie Merlot finden immer mehr Freunde in der Region. Grundsätzlich lässt sich sagen: Die Weine aus Rheinhessen zeichnen sich vor allem durch ihre enorme Vielfalt aus. Man könnte auch sagen: Hier findet jeder den richtigen Wein!

Radfahren & Wandern, Natur und Historie

Rheinhessen ist auch jenseits des Weins eine Reise wert. Denn die wunderschöne Hügellandschaft lässt sich bestens zu Fuß oder auf Radtouren erkunden. Zum gepflegten Weinwandern locken insgesamt rund 290 Kilometer an ausgeschilderten Wanderwegen, darunter die berühmten Hiwweltouren oder der RheinTerrassenWeg. Für kleinere Ausflüge empfehlen sich die sogenannten Themenwege rund um den Wein. Fahrrad-Fans kommen zum Beispiel auf dem 90 Kilometer langen Rheinradweg auf ihre Kosten.

In Städten wie Mainz, Worms und Speyer finden sich die großen Museen, aber auch in den kleinen Weindörfern oder mitten in den Rebflächen gibt es echte Attraktion. Unter anderem den schiefsten Turm der Welt. Der verneigt sich nämlich nicht in Pisa vor dem Betrachter, sondern im beschaulichen Gau-Weinheim. Ein wenig an Italien erinnert auch der Flonheimer Trullo. Die runde Schutzhütte für Winzer und Wanderer gleicht verblüffend einem originalen Trullo aus Apulien. Mutmaßlich sind lombardische Wanderarbeiter die Erbauer, die in der Region im 18. Jahrhundert unterwegs waren.

Klare Empfehlung zum Schluss: Unbedingt in einem Weingut übernachten oder in einem der vielen kleinen Hotels in den traditionellen Weindörfern. Für den Besuch von Weingütern unbedingt Zeit einplanen, schließlich haben einige deutsche Top-Winzer – VDP-Weingüter inklusive – ihre Heimat in Rheinhessen.

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