Was ist ein Weißherbst?

Am 22. August 2023 · von Weinfreunde

Als Weißherbst wird in Deutschland ein heller Roséwein bezeichnet. Dabei ist weinrechtlich festgelegt, dass ein Weißherbst nur aus einer einzigen roten Rebsorte hergestellt werden darf. Die verwendeten Trauben müssen zudem aus nur einem Anbaugebiet stammen. Die entsprechenden Weine immer auch den Anforderungen an einen Qualitätswein verpflichtet.

Wie auch ein Roséwein, wird Weißherbst aus roten Rebsorten hergestellt. Die Trauben werden dabei wie ein Weißwein gekeltert. Durch das Mahlen respektive Pressen der Trauben löst sich – abhängig von der Rebsorte – mehr oder weniger Farbe aus den Schalen, die dem Wein einen leichten Rotstich verleihen kann.

Was ist der Unterschied zwischen Weißherbst und Rosé Wein?

Die zwei großen Unterschiede zu einem Rosé sind: Ein Weißherbst muss aus mindestens 95 Prozent einer roten Rebsorte bestehen. Um dem Wein mehr Farbe zu verleihen, dürfen den Weinen maximal 5 Prozent Rotwein zugegeben werden. Auch dieser muss aus der dominierenden Rebsorte hergestellt worden sein. Will meinen: Bei einer dünnschaligen Rebsorte wie Spätburgunder würde man nach dem Pressen in vielen Fällen einen Blanc de Noirs, also einen Weißwein aus roten Trauben erhalten. Um diesen zu einem Weißherbst zu machen, dürfen maximal 5 Prozent Spätburgunder-Rotwein hinzugefügt werden.

Spätburgunder wird am häufigsten für diese Weine genutzt. Portugieser und Schwarzriesling (Pinot Meunier) folgen. Es existieren aber auch Weine aus Dornfelder, Trollinger (Vernatsch) oder auch Lemberger (Blaufränkisch). Dabei existieren trockene, halbtrockene und auch liebliche Varianten.

Roséwein

Bei einem Weißherbst gibt es zwei große Unterschiede zu einem Rosé

Der zweite Unterschied zu einem Rosé besteht in der Tatsache, dass die Trauben für einen Weißherbst aus einem einzigen deutschen Anbaugebiet stammen müssen. Nur in den Anbaugebieten Ahr, Baden, Franken, Rheingau, Rheinhessen, Pfalz und Württemberg ist die Herstellung eines Weißherbsts weinrechtlich zugelassen.

Auf dem Etikett muss neben dem Anbaugebiet auch die verwendete Rebsorte genannt werden. Das Weingut darf allerdings nicht den Begriff Weißherbst gleichzeitig mit der Bezeichnung Rosé verwenden. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass dem Winzer freigestellt ist, einen Weißherbst alternativ als Rosé zu bezeichnen.

Der Wortbestandteil „-herbst“ leitet sich im Übrigen nicht von der Jahreszeit ab, sondern nimmt auf die Rebsorte „Blauer Arbst“ Bezug – eine Mutation von Spätburgunder. In Südtirol kennt man etwas Vergleichbares unter der Bezeichnung Kretzer, in Österreich nennt man ihn Gleichgepresster.

Wie schmeckt ein Spätburgunder Weißherbst?

Wie auch bei einem sortenreinen Rosé, ist die Charakteristik eines Weißherbsts unmittelbar von der verwendeten Rebsorte abhängig. In der Regel ist ein Weißherbst aber ein vergleichsweise blass rosafarbener, leichter Wein. Zudem existieren viele Exemplare, die nicht trocken sind, sondern mit Restsüße vinifiziert wurden. Weißherbst wird im Sommer auch gerne als erfrischende Weinschorle getrunken.

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