Lemberger & Blaufränkisch

Am 10. November 2022 · von Weinfreunde

Die Rebsorte Lemberger, auch als Blaufränkisch bekannt, stammt ursprünglich aus Österreich, ist aber auch in Ungarn und Württemberg verbreitet. Der Wein ähnelt geschmacklich dem Pinot Noir und verfügt ebenfalls über eine ausgezeichnete Lagerfähigkeit. Die Weine besitzen einen mittleren Körper und sind sehr fruchtbetont.

Woher stammt der Lemberger?

Die Stadt Lemberg, die einst zur Untersteiermark gehörte, heute aber zu Slowenien, gilt als Namensgeber des Lemberger Weins. In Österreich allerdings wird er Blaufränkisch genannt, eine Bezeichnung, die wiederum auf den in Ungarn verwendeten Namen „Kékfrankos“ zurückgeht, was nichts anderes bedeutet als „Blaue Franc“, die Währung in der die französischen Besatzungstruppen unter Napoleon einst ihren Lieblingswein in Ungarn bezahlten. Tatsächlich ist der Blaufränkisch in Ungarn mit einer Anbaufläche von rund 8.000 Hektar die dominierende Rotweinsorte, in Österreich beträgt die Anbaufläche 3.000 Hektar, in Württemberg 1.700 Hektar.

Entstanden ist die Lemberger-Rebe vermutlich aus deiner Kreuzung der alten Sorten „Blaue Zimmertraube“ und „Weißer Heunisch“. Zudem existiert eine genetische Verwandtschaft zu Gamay und Zweigelt.

Lemberger in Württemberg

Nach dem Trollinger ist die Lemberger Rebsorte in Württemberg die zweithäufigste Rebsorte im Anbau. Je nach Terroir bringt sie ganz eigenständiger Weine hervor. Auf Lößlehmböden beispielsweise entstehen extraktreiche, tanninhaltige und langlebige Rotweine, die oft im Holzfass ausgebaut werden und eine hohe Qualität erreichen. Aufgrund ihrer guten Eigenschaften wird Lemberger Wein aber auch oft für Cuvées verwendet, denen er Tiefe und Struktur verleiht. Im Rahmen der Klassifikation des Verbands deutscher Prädikatsweingüter (VDP) wird württembergischer Lemberger aus Einzellage sogar als Großes Gewächs eingestuft.

Der Blaufränkisch in Österreich

In Österreich wird der Blaufränkisch fast ausschließlich im Burgenland, also im östlichsten Teil des Landes, angebaut. Das Mittelburgenland wird sogar als „Blaufränkisch Land“ bezeichnet. Im warmen, kontinentalen Klima dieser Region entstehen herausragende Blaufränkisch Weine, reinsortig oder als Cuvée, mit ausgezeichneter Lagerfähigkeit und von den Weinkritikern oft mit hohen Bewertungen bedacht. Aber auch im Carnuntum, vor den Toren von Wien, entstehen teils herausragende Exemplare aus der Blaufränkisch Rebsorte.

Die Lemberger Rebe: leicht frierender Spätzünder

Die Lemberger Reben treiben erst spät im Jahr aus und reifen dementsprechend nachgerückt. Sie sind für Spätfröste im Frühjahr unempfindlich, aber Wind oder Frost im Herbst vertragen sie nicht gut. Die Rebe bildet viele und große Trauben aus, muss also im Ertrag reduziert werden, damit die Qualität nicht leidet. Sie besitzt eine dicke Schale, in der viele Tannine ausgebildet werden. In guten Lagen und mit einem entsprechenden Ausbau kann Lemberger respektive Blaufränkisch absolute Spitzenqualitäten erzielen.

So schmeckt Lemberger und Blaufränkisch Wein

Der Lemberger ist im Glas dunkelrot mit bläulichen Reflexen. Er duftet nach Brombeeren, Kirschen, Pflaumen und roter Paprika. Als Wein, der das Terroir auf dem er wächst, sehr gut wiedergibt, kann er sowohl leicht als auch schwer und wuchtig ausfallen. In jedem Fall aber zeigt sich eine gute Tanninstruktur und eine leichte Säure. Vorteilhaft ist der Ausbau im großen Holzfass oder Barrique, der zur Langlebigkeit des Lemberger Weins beitragen kann.

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