Weinland Slowenien

Am 10. August 2020 · von Weinfreunde

Die ehemalige jugoslawische Teilrepublik floriert heute mit dem Weinanbau wie sonst kein anderes europäisches Land. Die slowenische Weintradition begann bereits vor 2.400 Jahren mit den Kelten, die dort die ersten Reben pflegten. Auch unter den Römern gedieh der Weinbau und die slowenischen Weine wurden sogar von Weinautor Plinius gelobt.

In späteren Zeiten wurde vor allem die Zugehörigkeit zu Österreich-Ungarn spürbar: österreichische Winzer produzierten in Slowenien die Getränke der Adelshäuser. Mit dem Aufkommen der Reblaus wurden nahezu alle Reben vernichtet. Erst mit Erhalt der Unabhängigkeit 1991 begann schließlich erneut eine rasante und positive Entwicklung des Weinbaus. Dies ist nicht zuletzt dem hohen Weinkonsum im eigenen Land zuzuschreiben, wegen dem viele schlichte Tafelweine produziert wurden. Doch zunehmend werden immer mehr Medaillen und Preise in internationalen Wettbewerben gesammelt.

1 Mio. Hektoliter Wein pro Jahr

Das Weinland Slowenien produziert immer mehr hervorragende Qualitätsweine und erhält dafür auch das Lob vieler Kenner. Zwar sind die slowenischen Weine in Deutschland noch recht unbekannt, doch die Weine haben heutzutage ein internationales Niveau erreicht. Jährlich werden auf 16.300 Hektar Rebfläche eine Millionen Hektoliter Wein hergestellt. Viele Kleinwinzer in Slowenien pflegen ihre Rebflächen sehr sorgsam. Insbesondere das Weingut Marof gilt als Pionier der slowenischen Weinwirtschaft. Hier zeigte man, dass sich aus Trauben des Welschriesling hervorragende Weißweine mit Charakter keltern lassen.

Heute unterteilt sich Slowenien in drei große Anbaugebiete: das Drautal, das Adria-Küstenland und das Slave-Tal. Ersteres ist vor allem bekannt für einzigartige Weißweine aus Furmint oder Welschriesling. Aber auch Traminer– und Chardonnay-Trauben nehmen hier einen großen Stellenwert ein. Auch im Adria-Küstenland setzt man auf neben Sauvignon Blanc auf Chardonnay. Hier werden jedoch auch exzellente Merlot– und Pinot Noir-Rotweine hergestellt. Ein traditioneller slowenischer Rotwein aus diesem Gebiet ist der säurereiche Teran aus Refosco-Trauben. Im Save-Tal im Süden des Landes, an der Grenze zu Kroatien werden vor allem Tafelweine für den Konsum im eigenen Land hergestellt.

Weiße Rebsorten dominieren Slowenien

Das Klima in Slowenien ist geprägt von den Alpen und dem Mittelmeerraum. Das bedeutet meist ausreichend Niederschlag im Frühjahr, worauf warme Sommer folgen. So erhalten die Trauben ausreichend Sonne und können so ideale Reifegrade erlangen, die für Qualitätsweine bedeutend sind. Folgt anschließend ein langer slowenischer Herbst mit viel Sonnenschein bestehen die besten Voraussetzungen für einzigartige Prädikatsweine. Viele Weinliebhaber schätzen die guten Bedingungen der slowenischen Weinberge. Etwa drei Viertel der slowenischen Weinberge sind mit weißen Rebsorten bestockt. Die Winzer des Landes setzen hier vor allem auf westeuropäische Sorten wie Chardonnay, Sauvignon Blanc oder Riesling. Aber auch Traminer– oder Grauburgunder-Weine erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Die verbleibenden 25 % roter Sorten setzt sich zusammen aus Refosco, Merlot und teilweise auch Blaufränkisch.

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