Pfalz at its best: Ortstermin bei Emil Bauer

Am 9. September 2025 · von Theresa Weber

Die Pfalz gehört zu den geschichtsträchtigsten Weinregionen Deutschlands – inzwischen auch zu den dynamischsten. Vielerorts macht eine neue, progressive Winzergeneration von sich reden und besticht mit großem handwerklichem Können wie mit viel Kreativität. So auch in Nussdorf bei Landau, wo die Brüder Alexander und Martin Bauer das Traditionsweingut Emil Bauer geradezu revolutioniert haben.

Seit den 1920er-Jahren widmet sich die Familie Bauer mit ihrer ganzen Leidenschaft dem Weinbau. Nach Gründer und Namenspaten Emil trieben zunächst die Söhne Arno und Norbert das Weingut voran, bevor 2011 schließlich Norberts Söhne Alexander und Martin das Zepter übernahmen. War es in der Vergangenheit in vielen Winzerfamilien so, dass bei der Weitergabe des Betriebs oft nur ein Nachkomme die Nachfolge übernehmen konnte, setzten die Bauers auch bei der dritten Generation wieder auf eine brüderliche Doppelbesetzung. Im Falle von Alexander, dem versierten Önologen, und Martin, dem kreativen Marketing-Kopf, kann ohne Übertreibung von einem kongenialen Duo gesprochen werden. Mit ihren jeweils eigenen Talenten ziehen sie seit Jahren gemeinsam an einem Strang und kennen dabei nur ein Ziel: großartige Weine herzustellen, die nicht nur geschmacklich überzeugen, sondern auch optisch gefallen – und auffallen.

Die Pfalz

Mit seiner mehr als einhundertjährigen Geschichte zählt das Weingut zu den bedeutenden Traditionserzeugern der Pfalz. In der zweitgrößten Weinregion Deutschlands kultivieren beachtliche 3.600 Winzerbetriebe in 144 Ortschaften über 100 Millionen Rebstöcke und produzieren jährlich etwa 2,5 Millionen Hektoliter Wein. Dabei muss jedoch klargestellt werden, dass weniger als die Hälfte der Betriebe dem Weinbau als Haupterwerb nachgeht. Allein das unterstreicht, dass die Weinwirtschaft in der Pfalz größtenteils immer noch in traditionellen und kleinteiligen Strukturen verhaftet ist. Nach wie vor zeigt sich die Mehrheit der Pfälzer Weinerzeuger in Gestalt landwirtschaftlicher Mischbetriebe mit zumeist genossenschaftlicher Anbindung. Und doch hat die Weinregion Pfalz, mithin ihre besten Winzer, in den zurückliegenden Jahren eine bemerkenswerte Innovationskraft und Dynamik entfalten können und erfreut sich darum auch einer immer größer werdenden Beliebtheit und Wertschätzung.

Pfalz

In der Pfalz bauen die beiden Brüder auf 66 Hektar, verteilt auf elf Lagen, rund 22 verschiedene Rebsorten an.

Die Pfalz – eine Weinregion im Trend

Landschaftlich begeistert die Pfalz ohnehin und rühmt sich in der Tourismuswerbung nicht ohne Grund als die „Toskana Deutschlands“. Auch kulinarisch hat die Region inzwischen weit mehr zu bieten als nur des Kanzlers legendären Saumagen, was zahlreiche Michelin-Stern-gekrönte Restaurants eindrücklich unterstreichen. Doch sind es auch und nicht zuletzt die aufstrebenden Winzerpersönlichkeiten der Pfalz, die zu weithin beachteten Genussbotschaftern ihrer Heimat avanciert sind. Der Charakterkopf Markus Schneider ist dafür ein anschauliches Beispiel, nicht minder das ebenfalls kongeniale Brüderpaar Rings oder auch Chardonnay-Experte Fritz Becker. Alexander und Martin Bauer stehen diesen Kollegen in nichts nach – im Gegenteil, haben die beiden das Weingut ihrer Vorfahren doch so gründlich auf den Kopf gestellt, dass man getrost von einer Revolution sprechen kann.

Die Emil Bauer Power-Brüder

Nach der Übernahme im Jahr 2011 sollten die beiden Bauer-Brüder das Terroir des Familienweinguts zunächst einer genauen Inspektion unterziehen, um sich ein Bild davon zu machen, welche Rebsorten am besten zu welchen Böden und Parzellen passten. In der Folge entschieden die beiden Revoluzzer, dass das Weingut künftig nicht mehr nur für pfälzische Klassiker stehen sollte. Da geht weit mehr, musste die Schlussfolgerung gelautet haben, denn blickt man auf den heutigen Rebsortenspiegel, gerät man ins Staunen. Neben den traditionellen weißen Sorten, namentlich Riesling, Grauburgunder, Weißburgunder und Scheurebe, finden sich nunmehr auch Sauvignon Blanc, Sémillon und Chenin Blanc auf den Weinbergen der Familie. Und auch beim Rotwein ging der selbstbewusste Blick über Grenzen hinweg, nach Frankreich, mit Cabernet Sauvignon, Merlot, Petit Verdot, Malbec und Carménère, sowie auch nach Süden, mit Nebbiolo und Sangiovese.

Emil Bauer

Die Brüder Alexander und Martin Bauer betreiben das Weingut in dritter Generation.

Große Weinauswahl mit Bedacht präsentiert

Ein derart großes und vielfältiges Weinsortiment mit inzwischen annähernd fünfzig Einzelpositionen verlangt jedoch nicht nur gesteigerte Aufmerksamkeit im Weinberg und im Keller, sondern auch im Büro des Marketing-Verantwortlichen. Spätestens an dieser Stelle rückt der Einfluss von Martin Bauer ins Schlaglicht. Als strategischer und kreativer Vordenker hat er der Winzermarke Emil Bauer eine klare Identität verliehen und zugleich für Ordnung und nachvollziehbare Struktur gesorgt. Das Sortiment gliedert sich heute – die Qualitätspyramide aufsteigend – in Gutsweine, Ortsweine und Selektionsweine, mit jeweils eigenständigem, zugleich aber auch selbstähnlichem Etiketten-Design. Hinzu kommen Sekt und Perlwein (Secco) und die sogenannten Labelweine – nicht zuletzt diese sind einer gesonderten Erwähnung wert.

Emil Bauer Labelweine: provokante Flaschenpost

In wanna have sex with you! Es bedarf schon einer guten Portion Mut, einen Riesling-Sekt auf diese Weise sprechen zu lassen. Kaum weniger aufreizend gibt sich die Scheurebe des Hauses als Scheu aber geil zu verstehen. Auch für politische Statements ist auf den Etiketten der Labelweine bisweilen Platz: If you are a racist, a terrorist or just an asshole, don’t drink my Sauvignon Blanc! Neben dem schon angeführten Mut darf wohl auch eine gewisse Freude an der Provokation unterstellt werden, und natürlich kalkuliert diese ein, so manch konservativen Weinfreund vor den Kopf zu stoßen. Aber darüber kann man im südpfälzischen Nussdorf mit einem Lächeln (womöglich auch mit diebischer Freude) hinwegsehen, denn genau so lassen sich schließlich Kundengruppen, jüngere vor allem, ansprechen, die auf vermeintlich gute Traditionen heutzutage pfeifen. Dass die Labelweine längst Kult und überdies ein großer Erfolg geworden sind, ist jedoch nicht das Resultat von Etikettenschwindel, sondern findet seine Erklärung in handwerklich exzellenten, zugänglichen und wunderbar trinkigen Weinen. Somit geht es auch bei den Labelweinen immer und zuvorderst um die Message in a bottle.

Nachhaltigkeit: CO₂-Neutralität und Biodiversität im Blick

Auf den Weinbergen in Nussdorf stehen, den Aussagen des Weinguts zufolge, 66 Hektar unter Bewirtschaftung, werden heute 22 unterschiedliche Rebsorten kultiviert. Die Rebflächen verteilen sich auf 11 Lagen, deren Untergründe von Kalkgestein, Bundsandstein, Löss-Lehm und Muschelkalk durchzogen sind. Die Arbeit im Weinberg erfolgt laut Alexander Bauer unter Berücksichtigung aller Aspekte eines nachhaltigen Weinbaus. Mittelfristig strebt er eine vollständig CO₂-neutrale Produktionskette an und will überdies die Biodiversität im Weinberg stetig verbessern. In diesem Kontext steht auch die Partnerschaft mit Fair n’ Green, deren Nachhaltigkeitssiegel das Weingut trägt.

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Die Pfalz ist immer eine Reise wert, doch lassen sich die Weine der Familie auch problemlos online bestellen. Und das geht nur bei Weinfreunde.de, denn kein anderer Shop darf Emil Bauer-Weine anbieten – und das hat seinen Grund. Es ist ein Zeichen des großen Vertrauens und Ausdruck einer besonderen Partnerschaft, dass das Weingut seine Produkte exklusiv durch Weinfreunde.de vermarktet. Das bedeutet: Bei Weinfreunde.de gibt es nicht nur die meisten Weine der Familie, sondern schlicht alle! Es bedarf nur weniger Klicks, um etwa einen gänzlich unprätentiösen Grauburgunder aus der Reihe der Labelweine in Kürze bis an die Haustür geliefert zu bekommen. No Grigio. No Gris. Bullshit! Drink a real Grauburgunder!

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