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Pfalz

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Welche Bedeutung hat die Pfalz im Weinland Deutschland?

Der Weinbau in der Pfalz lässt sich bis auf das 1. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen und damit auf die Römer, die seinerzeit über das von ihnen als „Palatium“ bezeichnete Territorium herrschten. Die Pfalz zählt damit zu den ältesten unter den dreizehn offiziell geführten Weinregionen Deutschlands. Nach Rheinhessen ist sie heute die zweitgrößte Erzeugerregion, mit deutlichem Abstand vor Baden und Württemberg. Rund 3.600 Winzerbetriebe in 144 Pfälzer Ortschaften kultivieren auf über 20.000 Hektar Anbaufläche derzeit mehr als 100 Millionen Rebstöcke. Die Produktionsmenge lag im Durchschnitt der zurückliegenden Jahre bei rund 2,5 Millionen Hektolitern Wein; das entspricht fast einem Viertel der gesamten Weinproduktion in Deutschland.

Wo genau liegt die Pfalz?

Vereinfacht gesprochen, bildet die Pfalz den südlichen Teil von Rheinland-Pfalz. Mit Ahr, Mittelrhein, Mosel, Nahe, Rheinhessen und eben der Pfalz vereint das Bindestrich-Bundesland im Südwesten im Übrigen gleich sechs der dreizehn deutschen Weinregionen auf sich. Mit einem Anteil von über 60 Prozent an der inländischen Weinproduktion steht es unangefochten auf Platz 1 der föderal-nationalen Erzeugertabelle. Beim Blick auf die Landkarte zeigt sich die Weinregion Pfalz als ein vergleichsweise schmaler Streifen, der sich in Nord-Süd-Richtung westlich des unweit fließenden Rheins erstreckt – aber nicht unmittelbar an ihn grenzt. Sie teilt sich in zwei Abschnitte, namentlich in die nördliche Teilregion Mittelhaardt-Deutsche Weinstraße mit berühmten Weinorten wie Bad Dürkheim, Neustadt und Deidesheim sowie in die sogenannte Südliche Weinstraße. Letztere dehnt sich über den gleichlautenden Landkreis aus, umschließt die Stadt Landau sowie Teile des Landkreises Germersheim. Das Gebiet grenzt somit an das Elsass und damit an Frankreich. Als Spätfolge der Streitigkeiten, die einst wiederholt zwischen Deutschen und Franzosen in dieser Gegend ausgetragen wurden, liegen einige Rebflächen an der südlichen Weinstraße auf aktuell französischem Hoheitsgebiet.

Liegt die Weinregion Pfalz im Trend?

Blickt man auf die Weingüter der Pfalz, trifft man immer noch auf zumeist kleinteilige Strukturen. Nur etwa die Hälfte der Winzer geht dem Weinbau als Haupterwerbsquelle nach und Genossenschaften halten weiterhin einen großen Anteil an der Produktion. Auch die heimischen Weintrinker halten vielerorts an ihren liebgewonnenen Traditionen fest, so etwa an den Pfälzer Weinfesten, die Jahr für Jahr in zahllosen Ortschaften rustikal gefeiert werden. Doch ist das heute nur noch die halbe Wahrheit, denn in den zurückliegenden zwei Dekade hat sich die Pfalz zu einer der dynamischsten Weinregionen Deutschlands gemausert. Dafür stehen unter anderem 27 VDP-Weingüter Pate – Platz drei in Deutschland, nur in den Riesling-Hochburgen an der Mosel und im Rheingau finden sich deren mehr. Aber auch über den erlesenen Zirkel der deutschen Prädikatsweingüter hinaus macht eine neue Generation von progressiven Pfalz-Winzern inzwischen landesweit und sogar international verstärkt auf sich und die Region aufmerksam.

Welche Voraussetzungen findet der Weinbau in der Pfalz vor?

Mit 1.700 Sonnenstunden im Jahr zählt die Region zu den mildesten im ganzen Land. Es herrschen somit fast mediterrane Verhältnisse in der Pfalz, die sich unter anderem darum auch als „Toskana Deutschlands“ rühmt. Von diesem begünstigten Klima profitiert seit jeher der regionale Weinbau, der überdies auf nährstoffreiche Böden mit Mischungen aus zumeist Kalkstein, Sand, Lehm und Mergel trifft. Traditionell ist die Pfalz eine Weißweinregion. Auf den Weinbergen liegt das Verhältnis von weißen zu roten Rebsorten derzeit bei fast 70:30. Der in den zurückliegenden Jahrzehnten stetig zu verzeichnende (anteilige) Mengenzuwachs roter Sorten, ist inzwischen gebremst. Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch gerade die roten Gewächse gewesen sind, die den wachsenden Erfolg von Pfalz-Weinen zuletzt maßgeblich befördert haben.

Welche Rebsorten dominieren den Weinbau in der Pfalz?

Blicken wir zunächst auf die weißen Rebsorten der Pfalz. Einsamer Spitzenreiter ist hier der Riesling, der gut ein Viertel der mit weißen Sorten bestockten Weinberge belegt. Ihm folgt mit einigem Abstand der Pfälzer Grauburgunder, Weißburgunder sowie Müller-Thurgau (Rivaner). An der südlichen Weinstraße zeichnet sich die Nähe zum Elsass ab, wo auch Gewürztraminer und Muscadet (Muskateller) in größeren Ausmaßen kultiviert werden. Chardonnay und Sauvignon Blanc haben zuletzt an Bedeutung gewonnen – auch das vorzugsweise im Süden der Region. Lange Zeit galt der Blaue Portugieser als der Pfälzer schlechthin unter den roten Gewächsen, doch sollte er seine einstige Bedeutung fast gänzlich einbüßen und findet sich heutzutage zumeist nur noch in leichten Schoppenweinen und Weißherbsten wieder. An seine Stelle sind der früh reifende Dornfelder und der ungleich komplexere Spätburgunder getreten, den zahlreiche Pfälzer Winzer inzwischen in herausragenden Qualitäten anbieten. Der Generationswechsel auf vielen Pfälzer Weingütern hat dafür gesorgt, dass auch Cabernet Sauvignon und Merlot in der Region Einzug gehalten haben; der Klimawandel befördert diesen Trend zusätzlich. So sorgen etwa die Brüder Rings in Freinsheim mit ihren brillanten Bordeaux-Cuvées für Furore, sie scheuen sich aber auch nicht vor Regent und St. Laurent. Kultwinzer Markus Schneider aus Ellerstadt bricht ebenso regelmäßig mit den Traditionen. Er experimentiert unter anderem mit Cabernet-Klonen, Blaufränkisch und legt reinsortig ausgebaute Syrah-Weine von beeindruckender Güte auf. Zugleich verhilft Schneider aber auch dem verschmähten Portugieser bisweilen zu überraschenden Comebacks in seinen Cuvées.

Wie schmeckt Pfälzer Wein?

Aufgrund der beschriebenen Größe der Weinregion und der Vielzahl von kultivierten Rebsorten ist der Versuch einer verallgemeinernden Typisierung des Pfälzer Weins ein fragwürdiges Unterfangen. Sieht man von einigen sehr wenigen Profiverkostern ab, wird es schwerfallen, einen Pfälzer Grauburgunder trennscharf von seinem badischen Pendant zu unterscheiden, der unweit und unter fast identischen klimatischen Bedingungen gereift ist. Für einen Pfälzer Spätburgunder sollte das Gleiche gelten und eine Bordeaux-Cuvée der Brüder Rings soll ganz bewusst wie ein Médoc-Wein schmecken. Selbst der mengenmäßig sehr bedeutende Pfälzer Riesling weist eher ein Rebsorten- denn ein regionstypisches Profil auf, entsprechende Verkostungsnotizen bemühen zumeist das identische Adjektivvokabular. Innerhalb der Pfalz lassen sich jedoch die teils unterschiedlichen Charakteristika südlicher und nördlicher Lagen ausmachen. Gemeinhin stehen die Terroirs der Südlichen Weinstraße aufgrund ihres höheren Lehmanteils für tendenziell fruchtbetontere und körperreichere Weine. In den nördlichen Gebieten hingegen, so etwa in den Spitzenorten Neustadt und Bad Dürkheim, sind die Böden typischerweise trockener, wodurch die Reben tiefer wurzeln müssen und darum schlankere Weine mit größerer Mineralität hervorbringen.

Pfalz-Weine online bestellen

Von einer Reise in die „Deutsche Toskana“ möchten wir keinesfalls abraten. Wem das aber nicht immer möglich ist, sei der Hinweis gegeben, dass die großartigen Weine der Region auch völlig umstandslos online bestellt werden können. Weinfreunde.de räumt der Pfalz einen gebührend großen Platz im Sortiment ein. Die Auswahl umfasst derzeit dutzende Weine und Schaumweine, die einen sorgfältig kuratierten Querschnitt durch alle pfälzischen Weingebiete, Rebsorten und Güte- und Preisklassen zeigen. Dazu zählt im Übrigen auch der Jubilée, eine aufregende Rotwein-Cuvée, die Weinfreunde.de jüngst exklusiv mit Markus Schneider aufgelegt hat. Mit nur wenigen Klicks kommt er oder ein anderer Pfalz-Wein deiner Wahl binnen von weniger Tagen direkt vor die Haustür und von dort gewiss rasch ins Glas.

 


 

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