Graciano

Am 16. Mai 2024 · von Sven Reinbold

Graciano, teils auch Graciana genannt, ist eine aus Spanien stammende Rebsorte, die früher in der Region Rioja weit verbreitet war. Sie war wegen ihrer geringen Erträge bei Winzern in Ungnade gefallen und durch die Reblaus-Katastrophe schließlich fast ausgerottet. Erst die DOCa-Klassifizierung im Rioja-Gebiet im Jahr 1991 sorgte für einen Renaissance von Graciano. Aktuell wird sie auf rund 2000 Hektar in Spanien angebaut (Stand 2021).

Woher stammt Graciano?

Die Rebsorte Graciano stammt aus Spanien. Als Morrastel war sie im Languedoc-Roussillon bis Mitte des 19. Jahrhunderts sehr beliebt, bis Henri Bouschet einschritt und den Winzern eine ertragreichere, krankheitsresistente, aber qualitativ minderwertige Kreuzung von Morrastel und Petit Bouschet – Morrastel-Bouschet – anpries, die im Laufe der Zeit fast den gesamten ursprünglichen Morrastel in den französischen Weinbergen ersetzte.

Vom Mehltau befallene Trauben

Der Mehltau gefährdet Weinreben und Trauben, erfordert präventive Maßnahmen und gelegentlich schnelles Handeln der Winzer.

Welche Eigenschaften hat die Graciano-Rebe?

Die Rebe treibt sehr spät aus und ist anfällig für Falschen Mehltau. Ihr Ertrag ist vergleichsweise gering. DNA-Tests haben mittlerweile ergeben, dass Graciano mit den folgenden Rebsorten identisch ist: Tinta Miúda in Portugal, Morrastel in Frankreich und auch mit Tintilla de Rota in Jerez und Bovale Sardo auf Sardinien. Parraleta in Somontano ist ebenfalls Graciano.

Wie schmecken Weine aus Graciano?

Während Graciano in der Rioja im 19. Jahrhundert kaum mehr eine Rolle spielte, fehlte den Cuvées ein wichtiger Frischespender und Strukturlieferant. Denn Graciano ergibt dunkle, aromatische, tannin- und extraktreiche Weine, die insbesondere in ihrer Jugend recht säurebetont sind. Das Aroma von Graciano-Weinen erinnert an Kirschen und Pfeffer. Durch das hohe Maß an Tannin und Säure besitzt Graciano ein hervorragendes Alterungspotenzial.

Wo wird Graciano überall angebaut?

Graciano wird – wie bereits erwähnt – praktisch nur noch in der spanischen Rioja-Region angebaut. Als Morrastel wird die Rebsorte in Südfrankreich immer noch in winzigen Mengen angebaut, aber die Weinbauarchive des Languedoc haben in letzter Zeit größeres Interesse an ihr gezeigt. Die Sorte ist in Kalifornien unter dem Namen Xeres bekannt ist und auch in Australien wird sie in ähnlich geringem Umfang angebaut. Ebenso wie im argentinischen Mendoza, wo sie Graciana genannt wird.

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