Was ist Landwein?

Am 19. September 2023 · von Weinfreunde

Eine Stufe unterhalb von Qualitäts- und Prädikatsweinen finden sich die sogenannten Landweine. Dabei ist der Begriff nur noch eine „traditionelle Angabe“, denn weinrechtlich wurde die Bezeichnung Landwein bereits 2009 abgeschafft und durch die Bezeichnung „Wein mit geschützter geografischer Angabe“ ersetzt. Als IGT- und IGP-Weine kennt man Landweine auch aus anderen Weinländern Europas.

In den 1990er-Jahren schuf die EU ein mehrstufiges Qualitätssystem. Die erste Stufe besetzte der Tafelwein, die zweite der Landwein und die Spitze der Qualität markierte der Qualitätswein respektive der Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (QbA).

Was ist der Unterschied zwischen Landwein und Qualitätswein?

Die ab August 2009 gültige EU-Weinmarktordnung sieht zwar immer noch vor, dass ein Qualitätswein über dem Landwein steht, doch nennt sich ein Landwein nun „Wein mit geschützter geografischer Angabe“ (Wein g.g.A.) und Qualitätsweine heißen „Wein mit geschützter Ursprungsbezeichnung“ (Wein g.U.).

Was ist der Unterschied zum Tafelwein?

Weinflaschen lagern

Worin unterscheidet sich eigentlich ein Landwein von einem Qualitäts- und einem Tafelwein?

Unterhalb eines Landweins war vor 2009 der Tafelwein angesiedelt. Seit der Novelle heißt dieser, ganz unkreativ erdacht, nur noch „Wein“. Der Gedanke dahinter: Die Herkunft eines Weines soll Konsumenten bei der Orientierung helfen. Und je genauer der Ursprung auf dem Etikett definiert wird, desto ernster kann man das verbundene Qualitätsversprechen nehmen.

Welche Anforderungen muss ein Landwein erfüllen?

Hilfsmittel, Arbeiten und Maßnahmen im Weinberg sowie Vinifikationstechniken im Keller sind beim Wein g.g.A. weinrechtlich klar geregelt. Beispielsweise müssen mindestens 85 % der verwendeten Trauben aus dem aufgeführten Landweingebiet stammen (siehe unten). Dabei muss der Landwein Eigenschaften besitzen, die den geografischen Ursprung widerspiegeln und eine gewisse Güte zum Ausdruck bringen.

Wie wird Landwein auch bezeichnet?

Heute ist der Wein g.g.A. mit IGP- und IGT-Weinen in Frankreich (früher Vin de Pays) sowie IGP-Weinen in Italien (früher Vino de Tipico) und Spanien (früher Vino de la Tierra) vergleichbar.

Bei all diesen Weine ist die Angabe des Landes und der Weinbauregion verpflichtend. Im Umkehrschluss dürfen auf dem Weinetikett keine Angaben enthalten sein, die auf eine geschützte Herkunftsangabe (DOC, DOCG, AOP etc.) hindeuten oder auf eine konkrete Weinlage Bezug nehmen. Die sogenannten Supertoskaner sind bestes Beispiel dafür: Dadurch, dass die genutzten Rebsorten nicht den Statuten der offiziellen DOC oder DOCG entsprechen, werden sie zum Landwein (IGT) herunter klassifiziert.

Wie schmeckt ein Landwein?

Am Beispiel der Supertoskaner wird deutlich, dass man keine allgemeine Aussage über die Güte oder den Geschmack eines Landweins treffen kann. Jedoch sind Landweine aus Deutschland eher unkomplizierte Weine, die sowohl trocken als auch halbtrocken angeboten werden.

Wie viele Landweingebiete gibt es in Deutschland?

Moselschleife

Eines der Landweingebiete in Deutschland ist der Landwein der Mosel

Seit dem 1. August 2009 sind in Deutschland folgende 26 Landwein-Gebiete festgelegt (in alphabetischer Reihenfolge):

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