Ausbildung zum Winzer

Am 23. Februar 2024 · von Theresa Weber

Weinmachen will gelernt sein, guten Wein zu machen erst recht. In Deutschland führt der Beruf zur Winzerin und zum Winzer zunächst über eine duale Ausbildung. Daneben gibt es die Ausbildung zum Weintechnologen oder zur Weintechnologin. Doch auch nach der Berufsausbildung ist noch lange nicht Schluss.

Wein zu trinken ist Genuss und Spaß in einem. Doch Wein zu machen ist harte Arbeit bei Wind und Wetter, mit Überstunden-Garantie für Wochenenden, nicht nur während der Lese. Also Augen auf bei der Berufswahl! Andererseits bietet der Winzerberuf wahre Erfüllung und stolze, glückliche Momente. Das fördern Gespräche mit WinzerInnen und Weinmachern immer wieder zutage. Spätestens, wenn die Arbeit eines Jahres im Keller zu einem guten Wein heranwächst. Allerdings dauert es seine Zeit, bis alle Handgriffe des Winzerberufs sitzen. Selbst wenn der Lernprozess mit dem Ende der Ausbildung keinesfalls endet, ist die duale Ausbildung zur Winzerin und zum Winzer der klassische Einstieg in deutschen Weinlanden.

Duale Berufsausbildung: Winzerin und Winzer

Das Winzerhandwerk ist in Deutschland ein traditioneller dualer Ausbildungsberuf: Der praktisch ausgelegte Teil findet in einem Betrieb statt, begleitend dazu vermittelt die Berufsschule die theoretischen Grundlagen. Die Ausbildung dauert drei Jahre und endet mit der Prüfung zur Winzerin beziehungsweise zum Winzer. Als Ausbildungsbetrieb kommen Weingüter und Winzergenossenschaften infrage, die sowohl Weinberge bewirtschaften als auch Wein erzeugen. Denn die angehenden Winzer müssen sich sowohl mit Reben und Trauben als auch mit dem Vinifizieren auskennen. Von Bodenpflege bis Rebschnitt und Veredelung, vom Lesen der Trauben bis zum Vergären und Reifen. Diese Ausbildung deckt das komplette Spektrum der Weinerzeugung ab.

Um sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben, ist mindestens die Mittlere Reife notwendig. Die Ausbildungsvergütung liegt aktuell im ersten Ausbildungsjahr bei rund 650 Euro. In den beiden Folgejahren erhöht sich die Vergütung jeweils um gut 100 Euro.

Weinkeller

Die Weiterbildung zum Kellermeister birgt ebenfalls viele Möglichkeiten.

Speziell für die Arbeit im Keller: Weintechnologe

Neben Winzerin/Winzer gibt es noch die duale Ausbildung zum Weintechnologen respektive zur Weintechnologin. Dieses Mal steht ganz die Arbeit im Keller im Mittelpunkt, sprich alles ab Anlieferung des Leseguts bis zur Abfüllung der Flaschen. Die Ausbildungsvergütung ist die der angehenden Winzer vergleichbar. Nicht dass Weintechnologen – insbesondere bei kleineren Weingütern – nie den Weinberg sehen, doch ihr Reich ist der Keller, wo Edelstahltanks und Holzfässer stehen, und die Trauben zu Wein werden. Liebevoll werden die Weinmenschen, die ihre Zeit am liebsten dort verbringen, auch „Kellerratten“ genannt.

Weiterbildung: Weinbautechniker und Kellermeister

Man lernt nie aus, dies gilt auch für die Profession des Weinmachens. Deshalb entschließen sich viele gelernte Winzerinnen und Winzer oder Weintechnologinnen und Weintechnologen ihre Ausbildung fortzusetzen. Über die Möglichkeiten, die ein Studium an einer Fachhochschule bietet, informiert ein eigener Beitrag im Magazin. Daneben gibt es auch spezielle Weiterbildungen wie beispielsweise die zum Weinbautechniker, um die theoretischen und praktischen Kenntnisse zu vertiefen.

Karriere als Winzer: mal ganz konkret

Die Ausbildung zum Winzer verbindet zum Beispiel Andreas Rings und Reiner Flick mit Markus Schneider oder Andreas Hiss aus Baden mit Georg Fogt aus Rheinhessen. Andreas Hiss hat sich dann noch für die Weiterbildung zum Weinbautechniker und Kellermeister entschlossen, während Reiner Flick anschließend zum Studium ins nahe Geisenheim ging. Doch solch eine Aufzählung zeigt ebenso, es braucht mehr als eine gute Ausbildung, um gute Weine zu erzeugen. Ebenso wichtig sind die Entschlossenheit und Leidenschaft der Person und ihre Bereitschaft, jedes Jahr auf ein Neues etwas dazuzulernen. Winzerinnen und Weinmacher lernen nun mal nie aus.

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