Weine in Holzkisten: mehr als schön anzusehen?

Am 3. November 2022 · von Sven Reinbold

Eine Holzkiste für Weinflaschen ist bereits optisch etwas ganz Besonderes. Vor allem hochwertige Rotweine sind in der Holzkiste noch recht häufig zu erwerben. Wenn diese direkt vom Weingut stammen und durch eine Brandmarke gekennzeichnet sind, spricht man auch von einer Original-Holzkiste, kurz OHK genannt. Aber warum existiert diese Verpackungsart überhaupt? 

Früher wurden Weine fast ausschließlich als Fassware gehandelt. Eine individuelle Flaschenabfüllung erfolgte erst von dem Handelshaus im entsprechenden Zielland.

Insbesondere im Bordeaux war es auf Weingütern üblich, das entsprechende Fass mit einer Brandmarke zu kennzeichnen. Bestehend aus dem Namen des Châteaus und dem Familienwappen. So konnten die Händler jedes Fass sehr einfach unterscheiden und zuordnen.

Wieso Wein in Holzkisten?

Im Laufe des 18. Jahrhunderts kam Glas mehr und mehr in Mode, da die Herstellung in größerem Stil machbar wurde. So setzten auch die Châteaux eines Tages auf die Abfüllung ihrer Weine in Flaschen. Als stabiles Transportbehältnisse nutzte man schließlich Kisten aus Pinienholz, die in Anlehnung an die Fässer ebenfalls durch Brandmarken ihren Inhalt preisgaben – inklusive des Jahrgangs.

Wein in Holzkiste

Die Vertikalverkostung von VDP-Weingut Müller-Catoir in Original Holzkiste eignet sich perfekt zum Verschenken

Welche Weine sind in einer Holzkiste?

Bis heute sind diese Holzkisten bei hochwertigen Weinen im Einsatz. Traditionell bei Weinen aus dem Bordeaux, aber auch in anderen Weinregionen – egal ob Spanien, Italien oder Deutschland – setzt man bei vielen Top-Weinen auf die edle Holzkiste. Zum Teil dient die Kiste dabei als Sonderverpackung eines Weines, der auch in normalen Kartons geliefert wird. Weniger aus logistischen als vielmehr aus ästhetischen Gründen. Eine Holzkiste wirkt nun mal deutlich hochwertiger als ein Karton.

Wie öffne ich eine Wein-Holzkiste?

Eine Original-Holzkiste lässt insbesondere den Preis von älteren Weinen beim Wiederverkauf in die Höhe schnellen. Allerdings nur, wenn die Holzkiste noch verschlossen ist. Diese zu öffnen ist übrigens gar nicht so einfach, wenn die Kiste dabei nicht zu Schaden kommen soll. Da die Kisten in der Regel vernagelt sind oder mit Klammern verschlossen werden, empfiehlt sich ein sogenannter Klammerheber, mit dem man die Nägel oder Klammern heraushebeln kann. Auch existiert der „Kistenfreund“ – ein Werkzeug, speziell zum Öffnen von Original-Holzkisten gemacht. Wenn man dies mit einem herkömmlichen Schlitzschraubenzieher und einem Hammer versuchen würde, besteht die Gefahr, dass das Holz an der Ansatzstelle bricht.

Wie viele Flaschen passen in eine Wein-Holzkiste?

Die geläufigste Größe von Holzkisten fasst sechs Flaschen. Sie gibt es aber auch für zwölf Flaschen, für drei Flaschen und auch für eine einzige Flasche. Letztere Kisten kommen hauptsächlich bei großformatige Flaschen zum Einsatz. Praktisch alle Flaschen, die größer sind als eine Magnum, werden in einer Original-Holzkiste geliefert.

Wein in Holzkiste

Die klassische Größe der Holzkiste mit sechs Flaschen

Geschenkidee Wein Holzkiste

Aber auch leer sind Weinkisten aus Holz ein echter Hingucker. Als Deko-Objekt von einem berühmten Château oder als praktisches Aufbewahrungs-Utensil. Auch als Transportbehältnis für den Gepäckträger eines Fahrrads lässt sich eine Weinkiste nutzen. Für einen Picknick-Ausflug mit ein paar Flaschen Wein könnte es kaum etwas Passenderes geben. Das macht eine Wein-Holzkiste auch zu einer perfekten Geschenkidee für Weinfreunde. Nachhaltig ist eine Weinkiste allemal, da sie aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz gefertigt wird.

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