Rosenmuskateller

Am 17. August 2020 · von Weinfreunde

Die Rebsorte Rosenmuskateller ist eine Rarität unter den roten Rebsorten. Aus ihr wird einer der seltensten Rotweine der Welt gewonnen: ein üppiger Süßwein, der vornehmlich zum Dessert angeboten wird. In Südtirol und im Trentino, zwischen Bozen und Trient, liegt das Hauptanbaugebiet des Rosenmuskatellers.

Unter Winzern gilt die Sorte als Diva, denn ihre Rebe ist ein sehr empfindliches Gewächs. Folglich ist ihr Ertrag sehr gering und schwankt von Jahr zu Jahr: Das Wetter, aber auch Krankheiten lassen Ernten fast komplett ausfallen. Entsprechend unbeliebt ist die Sorte bei den Winzern. Nur noch wenige Anbauflächen sind mit der Rebsorte bestockt, was zur Folge hat, dass der Wein Rosenmuskateller heute eine gefragte und teilweise recht teure Spezialität ist. Nicht verwechseln sollte man die Sorte Rosenmuskateller mit ähnlich klingenden Rebsorten wie Muscat rouge di Madère oder Moscato rosa di Breganze!

Rosenmuskateller: Süßwein aus Südtirol

Woher genau die alte Rebsorte Rosenmuskateller ursprünglich stammt, ist ungewiss. Manche verorten ihre Herkunft in Dalmatien (Kroatien), andere wiederum sehen sie in Sizilien. Bislang ist nur bekannt, dass der Rosenmuskateller vom Gelben Muskateller, einer Weißweinsorte, abstammt, und dass die kroatische Sorte Ruža Porezki identisch mit dem Rosenmuskateller ist. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts ist die Rebsorte in Südtirol beheimatet. Hier werden die Trauben spät geerntet, wenn sie schon rosinenartig eingetrocknet sind. So erreicht man, dass sich genügend Zucker in den Beeren anreichert, um daraus einen edelsüßen Rotwein zu keltern.

Intensiver Rosenduft

Rosenmuskateller wird fast ausschließlich edelsüß ausgebaut. Der so entstehende hellrote Dessertwein ist vollmundig und komplex mit einem typischen intensiven Rosen-Bouquet. Weitere charakteristische Aromen sind Muskat, Zimt und Honig. Im Geschmack zeigt sich Rosenmuskateller ausgesprochen fruchtig und blumig mit einer angenehmen Säure. Der Wein kann etwa vier bis sechs Jahre gelagert werden, verliert allerdings mit der Zeit seinen typischen Duft. Durch seine Süße ist er ein eleganter Begleiter von Mehlspeisen wie Apfelstrudel oder Kaiserschmarrn sowie Schokoladendesserts.

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