Glera

Am 4. Dezember 2020 · von Weinfreunde

Glera ist eine weiße Rebsorte mit der Heimat im Nordosten Italiens. Aus ihr wird der berühmte Prosecco hergestellt. Bis 1. Januar 2010 hieß die Weißweinsorte ebenfalls Prosecco wie das Anbaugebiet in der Provinz Treviso. Seitdem jedoch firmiert sie unter dem Namen Glera – aus gutem Grund, schob der Gesetzgeber so doch den überhandnehmenden Prosecco-Plagiaten einen Riegel vor.

Aus Prosecco wird Glera

Heute eindeutig geregelt: Der Name der Rebsorte ist Glera und der des neu geschaffenen DOC-Weingebiets Prosecco. Das heißt, Prosecco dürfen nun nur noch Weine aus der ursprungsgeschützten Region in Venetien heißen, die mindestens zu 85 % aus Glera bestehen. Das Kerngebiet des Prosecco Conegliano-Valdobbiadene stufte man zum DOCG auf. Damit löste man das Problem des zunehmenden Missbrauchs der Bezeichnung Prosecco. Denn weil auch die Rebsorte so hieß, konnten auch Weine aus anderen Gebieten, die aus der Traube gewonnen wurden, die Bezeichnung Prosecco auf dem Etikett tragen. So gelangten große Mengen billigsten Schaumweins als Prosecco in die Verkaufsregale vornehmlich deutscher Supermärkte. Heute jedoch steht Prosecco für qualitätsgeschützten Schaum- und Perlwein, also Spumante und Frizzante, aus der gleichnamigen Anbauregion. Auch Stillwein wird aus Glera hergestellt. Dieser wird jedoch überwiegend in Italien verkauft. Übrigens ist inzwischen auch Prosecco in Dosen verboten: Prosecco darf nur noch in weißen und grünen Flaschen abgefüllt werden.

Nicht nur brut

Die Rebsorte Glera ist schon seit der Antike in Italien heimisch. Sie ist also eine autochthone Sorte, wie der Experte sagt. Ihre Eigenschaft, säurebetonte Weine zu ergeben, prädestiniert sie geradezu für die Schaumweinproduktion. Die Glera gibt den Schaum- und Perlweinen Struktur und Frucht. Der Geschmack des Glera-Weins ist feinfruchtig mit Noten von Apfel, Birne und Pfirsich sowie manchmal nussig mit einem leicht bitteren Nachklang. Meist wird Prosecco trocken ausgebaut, es gibt ihn aber auch in halbsüßen oder süßen Varianten. Mit dem italienischen „secco“ für „trocken“ hat der Name nichts zu tun. Die Weinwelt geht davon aus, dass der Prosecco seinen Namen einem zur Gemeinde Triest gehörenden Dorf Prosseck verdankt, das heute weit außerhalb des Anbaugebiets liegt.

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