Dolcetto

Am 10. November 2020 · von Weinfreunde

Dolcetto ist eine rote Rebsorte, die vornehmlich im italienischen Piemont zu Hause ist, wo sie neben Nebbiolo und Barbera zu den wichtigsten roten Weinsorten gehört. Obwohl der italienische Name wörtlich übersetzt „der kleine Süße“ bedeutet, ist der Wein alles andere als süß, sondern in der Regel trocken.

Einen besonders guten Ruf als Qualitätswein genießt der Dolcetto d’Alba, der bereits seit dem 18. Jahrhundert in den Hügeln rund um Alba im Piemont angebaut wird. Aber auch andere rein gekelterte Dolcetto-Weine aus dem Piemont tragen das DOC-Siegel und können geschmacklich durchaus mit diesem Wein konkurrieren. Durch italienische Einwanderer gelangten Reben in die USA und begründeten die Bestockung mit Dolcetto in den kalifornischen Weinbergen. Auch in Australien gibt es bereits an die 150 Jahre alte Reben.

Alte Rebe Dolcetto

Woher die Dolcetto-Rebe stammt, ist heute nicht mehr genau zu sagen. Ihre Herkunft wird manchmal in Frankreich verortet, von wo sie im 11. Jahrhundert in die italienische Markgrafschaft Monferrat eingeführt worden sein soll. Andere wiederum sehen ihren Ursprung im südlichen Piemont in Dogliani. Auf jeden Fall ist die Rebsorte schon sehr alt: Nachweislich wird sie seit dem 14. Jahrhundert im Piemont und Ligurien angebaut. Die Trauben des Dolcetto stellen keine hohen Ansprüche an die Lage und reifen vergleichsweise schnell, weshalb ihre Weinstöcke im Piemont häufig auch auf den Schattenseiten der Weinberge angesiedelt sind.

Leicht und fruchtbetont

Der Wein aus Dolcetto-Beeren ist ein gut trinkbarer, fruchtiger Alltagswein, ideal auch als Essenbegleiter zu den unterschiedlichsten Mahlzeiten zu genießen. Denn der Wein ist nicht zu alkoholreich, wenig säurehaltig und immer harmonisch in Duft und Geschmack. Weinliebhaber mit empfindlichem Magen genießen ihn daher besonders gern. Sein Bouquet ist häufig geprägt von Pflaumen, Brombeeren und Lakritz. Charakteristisch ist der Geschmack nach leicht bitteren Mandeln im Abgang. Dolcetto-Rotwein kann schon recht jung nach einem Jahr im Fass getrunken werden kann, besitzt aber ein nicht allzu ausgeprägtes Alterungspotenzial. Voll ausgereift präsentiert sich Dolcetto-Wein leuchtend rubinrot im Glas.

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