Lagrein

Am 9. Dezember 2022 · von Weinfreunde

Lagrein ist eine Rebsorte, die in Südtirol autochthon ist – also von dort ursprünglich stammt. Einst fast in Vergessenheit geraten, erlebt Lagrein Wein heute eine Renaissance. Er erbringt aromatische, körperreiche Weine mit runden Tanninen. Zudem bringt er eine sehr gute Lagerfähigkeit mit, sofern er entsprechend hochwertig ausgebaut wird.

Woher stammt der Lagrein? Sinnbild für Südtirol

Fast der gesamte weltweite Lagrein-Bestand befindet sich im italienischen Südtirol, vorwiegend im Anbaugebiet Bozen. Etwas über 500 Hektar sind das, daneben wird Lagrein Wein noch in den USA auf rund 50 Hektar angebaut. Die Rebe ist eine Kreuzung aus Vernatsch und Teroldego, beides Rebsorten, die im Norden Italiens heimisch sind. Der erste schriftliche Hinweis auf den Lagrein stammt aus dem Jahr 1379 – wir haben es hier also mit einer sehr alten Züchtung zu tun. Sein Name geht zurück auf das Valle Lagarina im Trentino, hier soll er zuerst kultiviert worden sein.

Lagrein Wein in Weiß, Rot und Rosé

Mit Lagrein war lange nur die weiße Spielart der Rebe gemeint, die jedoch kaum noch eine Rolle spielt. Erst mit Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Lagrein zum Synonym für die die rote Lagrein Rebsorte. Neben dem roten Lagrein wird heute auch noch ein Rosé aus seinen Trauben hergestellt, der sogenannte Lagrein Kretzer.

Die Renaissance des Lagrein

Lagrein wird in Südtirol vorwiegend rund um Bozen angebaut. Durch das Wachstum der Stadt schrumpfte die Anbaufläche, sodass Lagrein Wein in den 1970er-Jahren kaum mehr als eine regionale Besonderheit war, die fast verschwunden wäre. Aber mit der in den späten 1980er-Jahren einsetzenden Wende hin zu Qualität und Regionalität bekam auch der Lagrein Wein wieder seine Chance.

Die Lagrein Rebe: gute Erziehung ist alles

Südtirol

Die Südtiroler Weinberge des Lagrein

Der Lagrein ist eine sehr starkwüchsige Weinrebe. Wird sie auf humusreichen Böden angepflanzt, liefert sie enorme Erträge. Hohe Erträge gehen jedoch auch mit geringerer Qualität einher. Erst die strenge Ertragsreduzierung liefert den Winzern die Konzentration an Aroma und Komplexität, die sie benötigen, um qualitativ überzeugende Weine herzustellen.

Für die wärmeliebende Lagrein Rebe sind die Kies- und Schotterböden im Bozener Kessel für ideal. Wird der Wein im Holzfass ausgebaut, kann er ausgezeichnete Qualitäten und eine lange Lagerfähigkeit erreichen.

So schmeckt der Wein

Lagrein Wein ist kräftig, dunkel und gehaltvoll. Seine leichte Säure verleiht ihm eine angenehme Frische. Er zeigt Aromen von Brombeeren und Kirschen, von Veilchen und dunkler Schokolade. Seine Tannine sind weich und lassen einen Lagrein voll und gut strukturiert im Mund liegen.

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