Corvina

Am 24. November 2022 · von Weinfreunde

Corvina, auch Corvina Veronese genannt, ist eine italienische Rotwein-Rebsorte, die fast ausschließlich im norditalienischen Venetien angebaut wird – primär rund um Valpolicella. Aus ihr entstehen selten reinsortige Weine, vielmehr ist sie wichtiger Teil von Rotwein-Cuvées – etwa vom berühmten Amarone della Valpolicella.

Woher stammt die Corvina Rebe?

Die Rebsorte Corvina stammt aus der Tal-Ebene von Verona, urkundlich erwähnt wurde sie zum ersten Mal 1627. Unter dem heute gebräuchlichen Namen Corvina Veronese kennt man sie erst ab dem Jahre 1755. Sie ist mit den Rebsorten Oseleta, Rondinella und Garganega verwandt, die vermutlich durch natürliche Kreuzung aus ihr hervorgingen. Auch heute noch ist die Corvina in Venetien heimisch und besitzt dort mit Abstand die größte Rebfläche weltweit. Außerhalb Italiens findet man sie etwa in Argentinien, allerdings auf nur sehr wenig Fläche.

Das Team ist der Star: groß im Cuvée

Ein reinsortigen Corvina-Wein lässt sich nur schwer finden – der Geschmack gilt dafür als nicht ausgewogen genug. Ihm fehlt es an Tanninen und an Körper. Für den Verschnitt mit anderen Rotwein-Sorten hingegen ist er vorzüglich geeignet. So ist er für den Verschnitt mit den DOC- und DOCG-Weinen Bardolino, Garda und Valpolicella zugelassen, wo er häufig mit den Rebsorten Rondinella und Molinara kombiniert wird. Zudem wird er eingesetzt, um den regionaltypischen Süßwein Recioto della Valpolicella zu erzeugen. Noch bekannter ist die Rebsorte für den trockenen Rotwein Amarone della Valpolicella. 45 % Corvina sind das Mindestmaß, das in einem Amarone enthalten sein muss.

Corvina im Appassimento-Verfahren

Beim Appassimento-Verfahren, auch Recioto-Verfahren genannt, werden die Trauben bis zu sechs Monaten getrocknet. Hierdurch konzentrieren sich der Zucker, die Säure und das Aroma in den Trauben. Erst nach dem Trocknen entsteht aus den Beeren Wein. Durch die dicken Schalen der Corvina-Beeren sind diese besonders gut für den Trocknungsprozess geeignet.

Die Corvina Rebe: dicke Schale, sanfter Kern

Die Corvina Rebe ist widerstandsfähig gegen Frost, allerdings recht anfällig für Falschen Mehltau. Außerdem ist sie empfindlich bei zu großer Trockenheit. Der Wuchs der Rebe ist mittelkräftig und die Trauben reifen vergleichsweise spät. Sie weisen eine rotblaue Farbe auf und sind mittelgroß. Ihre Dickschaligkeit schützt sie gut gegen Fäulnisbefall und macht sie – wie erwähnt – geradezu ideal für die Trocknung während des Appassimento-Verfahrens.

So schmeckt der Wein

Reinsortiger Corvina Wein, so wie er vor der Assemblage schmeckt, weist typische Aromen von Sauerkirsche auf, überdies Aromen von Bittermandel. Er besitzt eine tiefdunkle Farbe, eine gute Säure, enthält aber nur wenig Gerbstoffe. Der Geschmack wird als eher herb beschrieben. Sein ganzes Potenzial zeigt Corvina in einem Cuvée Freude – etwa in einem Bardolino oder dem weltweit nachgefragten Amarone.

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