Kesselring
Jungwinzer aus der Pfalz
Lukas Kesselring gehört zu dem Typ junger Winzer in der Pfalz, die ungemein sympathisch rüberkommen. "Hier steh' ich nun, ich kann nicht anders", scheint sein unausgesprochenes Motto zu sein.
Und da der Wein offenbar sein Leben bestimmen sollte, schien Lukas beschlossen zu haben, wiederum dem Wein seinen persönlichen Stempel möglichst nachhaltig aufzudrücken. Zum einen ganz im Wortsinne: Auf dem Etikett prangt sein Vorname bisweilen in großen Lettern und auch die Kamera scheut der Anfangdreißiger nicht, wenn es gilt, ihn zusammen mit einer Rotweinflasche oder vor einem Barrique abzubilden. Zum anderen aber natürlich hinsichtlich des Produkts selber: Den Familienbetrieb - den es schon seit 1648 gibt - aus der Winzergenossenschaft loszulösen, alles selber zu vinifizieren, einige nicht gerade pfalztypische Rebsorten anzubauen und komplett auf Bio-Bewirtschaftung umzustellen sowie, Achtung, vegane Weine zu keltern - das klingt schon gewaltig nach "Hoppla, jetzt komm ich!"
Aber wer mit so viel Verve, Leidenschaft und Überzeugung ans Werk geht - freilich auf der Grundlage des auf dem elterlichen Gut, an der Hochschule in Geisenheim und als Praktikant in einigen Weingütern erworbenen Fachwissens -, mit dem sind bekanntlich die Götter, Bacchus vorneweg, hold.