Wann ist Wein vegan?

Am 7. Oktober 2020 · von Jürgen Overheid

Wein ist immer dann vegan, wenn bei der Herstellung auf Hilfsmittel tierischen Ursprungs verzichtet wird. Seit der Antike wird Eiweiß für die Klärung von Wein eingesetzt. Und teils werden auch Proteine aus der Fischblase, milchbasiertes Kasein oder Gelatine verwendet, um die natürliche Trübung von Wein zu beseitigen. Aber es geht auch anders: Aktivkohle, die Mineralerde Bentonit oder auch pflanzliche Proteine sind ebenfalls dafür geeignet und lassen Weine auch für Veganer zum Genuss werden.

Viele vegane Weine sind heutzutage entsprechend gekennzeichnet. Das weiß auch Clara W. aus Tauberbischofsheim. Doch nicht auf jedem Wein existiert ein Hinweis auf dem Etikett – selbst wenn er eigentlich vegan ist. Daher die Frage der interessierten Kundin.

Wie bereits gesagt, ist es vor allem die Klärung, die über vegan oder nicht-vegan entscheidet. Dieses auch als Schönung bezeichnete Verfahren sorgt dafür, dass Trübstoffe gebunden werden und sich am Boden des Tanks oder Fasses absetzen („Fällung“). Der klare Wein kann dann einfach von oben herausgepumpt werden.

Der Einsatz von Eiklar reicht hierbei weit in die Geschichte der Weinherstellung zurück. Hühnereier waren selbst in der Antike vergleichsweise einfach zu beschaffen und zudem ist die Wirkung äußerst effektiv: Ungefähr drei Eiklar reichen bereits dafür aus gut 100 Liter Wein zu klären.

Über Alternativen hat man sich lange gar keine Gedanken gemacht. Mit dem Aufkommen eines veganen Lebenswandels hat sich dies in den letzten Jahren stark verändert. Daher sind nicht-tierische Schönungsmittel heutzutage Gang und Gäbe. Zudem existieren auch eine ganze Reihe von (Rot-)Weinen, die gar nicht geschönt werden.

Wer mehr zu dem Thema erfahren möchte, ist mit unserem Magazin-Artikel Was macht einen Wein vegan? bestens versorgt.

Und selbstverständlich finden sich im Weinfreunde-Shop eine ganze Reihe von veganen Weinen.

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