Les Vignerons d'Uni-Medoc
Les Vignerons d'Uni-Médoc: Zusammenschluss mit Bordeaux-Anspruch
Vor knapp 90 Jahren schlossen sich die ersten Weinbauern im Médoc zur Genossenschaft Les Vignerons d'Uni-Médoc zusammen. Dahinter stand der Gedanke, aus vielen Kleinen ein Großes zu schaffen, und das ist den Winzern vom linken Ufer der Gironde sicherlich gelungen. Denn die Kooperative wuchs und wuchs und vereinigte immer mehr erstklassige Rebflächen unter ihrem Dach.
Doch es geht den Vignerons d'Uni-Médoc nicht so sehr um Größe, sondern vor allem um Qualität. Viel Sorgfalt und Mühe investieren die Weinbauern in die Pflege ihrer Rebflächen – auch unter ökologischen Gesichtspunkten. Bereits in den 1990er Jahren begann man, erste Konzepte für den nachhaltigen Erhalt der besonderen Lagen umzusetzen. Diese Initiativen mündeten 2005 in der Zertifizierung als biologisch arbeitender Erzeuger. Seitdem werden kontinuierlich neue Programme entwickelt, um den Weg zu mehr Nachhaltigkeit konsequent weiterzuverfolgen.
Ein Beispiel für dieses Engagement ist das Château Clement Saint-Jean. Als es für den Familienbesitz 1996 keine Nachfolger mehr gab, entschlossen sich einige Winzer und der Önologe der Kooperative dazu, den Besitz selbst zu erwerben, um die erstklassigen Rebflächen in den eigenen Reihen zu bewahren. Damit verknüpft war das Ziel, die Qualität der Weine so weit zu steigern, dass sie als Crus Bourgeois eingestuft werden. Das gelang 2008, und seitdem konnte diese Auszeichnung jedes Jahr aufs Neue bestätigt werden.
Ein weiteres Mitglied der Genossenschaft ist das Château Ricaudet, ein Familienbetrieb, der mittlerweile in der vierten Generation von Sébastien Couthures geführt wird. Die Geschichte des Weinguts reicht bis in die Zeit seines Großvaters, Charles Couthures, zurück, der sich mit einigen Weinanbauflächen selbstständig machte und seine Trauben an die Genossenschaftskellerei lieferte. Sein Vater, Robert Couthures, übernahm den Betrieb 1976, konzentrierte sich ab den späten 1980er Jahren ausschließlich auf den Weinbau und vergrößerte den Weinberg von zwei auf sieben Hektar, stets mit dem Ziel, die Qualität eines Cru Bourgeois zu halten.
Sébastien Couthures übernahm den Betrieb 2009 und führte ihn weiter auf Erfolgskurs. Er erweiterte die Rebflächen mittlerweile auf 17 Hektar und bleibt der Tradition der Familie treu, indem er die Ernte weiterhin in die Genossenschaftskellerei Les Vignerons d'Uni-Médoc bringt. Gleichzeitig setzt er alles daran, die Qualität des Weinguts innerhalb der Familie der Crus Bourgeois weiter zu steigern. Unter seiner Führung ist Château Ricaudet zu einem geschätzten Namen geworden, und seit 2024 ist er zudem Präsident der Genossenschaftskellerei.