
Der wilde Bruder vom Black Print
Zu Markus Schneider muss man kaum noch etwas sagen. Er ist wahrscheinlich der einzige deutsche Winzer, den jeder kennt, auch ohne Weinfachwissen. Mit dem Jubilee hat er für uns einen neuen Wein komponiert, exklusiv zu unserem Jubiläum. Dabei treffen einige der besten Sorten Frankreichs (Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon) auf eine eher unbekannte Sorte, die Cabernet Dorsa, die aus einer Kreuzung aus Dornfelder und Blaufränkisch stammt. Die Cuvée ähnelt also der des Black Print, der Jubilee hat aber eine ganz eigenständige Note, denn er ist etwas charakterstärker als der Black Print.




Die Pfalz gehört zu den Weinbaugebieten mit der meisten Tradition in Deutschland. Hier stehen fast an jedem Hang Reben. Im Bereich der Mittelhaardt liegen einige der bekanntesten Weinlagen des Landes. Dabei ist der Landstrich erstaunlich unterschiedlich und mit einem großen Regionsbegriff nicht gut zu fassen. Vom Zellertal im Norden bis nach Schweigen im Süden erstreckt sich die Pfalz über viele unterschiedliche Terroirs und Subregionen. Die Böden sind sehr divers, das vereinigende Element sind das milde Klima und die Leute. Pfälzer sind warmherzig, bodenständig und freundlich, weltoffen, aber oft auch ein wenig knurrig. Ihre Weine zeigen all das: Sinn für Herkunft, eine offenherzige Art, dabei trotzdem mit klarer Kante.


Markus Schneider in unserem Podcast


Die Pfalz - das Terroir sind die Winzer










Fünf Fragen an Markus Schneider
Weinfreunde: Was war dein erster Gedanke, als unsere Anfrage kam?
Markus Schneider: Jubiläen finde ich einen schönen Anlass, deswegen habe ich spontan zugesagt. Die feiern wir hier bei uns ja auch immer. Allerdings mache ich so Private Label sehr selten und ausgesucht. Die Kollektion, wie wir sie haben, ist sehr durchdacht und ausgefeilt. Da noch einen Wein zu finden, der reinpasst aber einen eigenen Charakter hat, ist die Herausforderung.
Weinfreunde: Wie hast du den Jubilee letzten Endes gemacht?
Markus Schneider: Ganz wichtig war, dass ich freie Hand hatte und einen Wein in meinem Stil machen konnte. Sonst hätte das Projekt von vornherein keinen Sinn gehabt. Und dann musste ich ein bisschen im Keller tüfteln, hatte aber von Anfang an einen Plan im Kopf. Es war diese Merlot-basierte Cuvée, die wir dann Jubilee genannt haben. Man könnte sagen, es ist der etwas wildere Bruder vom Black Print.
Weinfreunde: Wie findet sich denn dein Stil im Jubilee wieder?
Markus Schneider: Tja, wenn ich meinen Stil so einfach definieren könnte… Diese Sachen kommen aus mir selbst heraus. Ganz am Anfang habe ich einfach Weine gemacht, wie sie mir geschmeckt haben, und das hat sofort funktioniert. Mit der Zeit und mit meinen Reisen um die Weinwelt hat sich das präzisiert. Und ja, Merlot vor allem aus Bordeaux prägt mich nachhaltig.
Weinfreunde: Ist der Wein denn für dich typisch Pfalz?
Markus Schneider: (lacht) Ja, natürlich ist das ein Pfälzer Wein! Jedenfalls wenn man ihn als das sieht, was die Pfalz heute kann. Ganz ehrlich, das ist doch großartig! Wir haben Terroir, Genetik und Winzer, die ihre Sache verstehen und vor allem: Das Klima. Wir haben hier Werte wie Mitte der 90er in St. Émilion, das ist natürlich die Grundlage für Weine wie Jubilee.
Weinfreunde: Wie war der 22er Jahrgang?
Markus Schneider: Richtig gut, den würde ich mit Kusshand nochmal nehmen. Es war ein sehr homogener Jahrgang, genug Regen, es war nicht zu feucht und nicht zu trocken, da gab es keinen Stress für die Reben. Während der Ernte begleitete uns vom ersten bis zum letzten Tag Kaiserwetter. Und das schmeckt man auch im Jubilee.
