Das Besondere an diesem Wein
Das Weingut Bretz ist bekannt dafür, dass ihre Weine nicht den Moden folgen, sondern Rebsorten so zum Ausdruck bringen, wie es ihrer Überzeugung entspricht. Insofern ist eine Bretz-Version des allseits beliebten Grauburgunders schon vom Grundsatz her ein spannender Wein, zumal es sich hier um eine Qualität mit Ausbau im Holzfass handelt.
Grauburgunder aus dem Holz kann sehr schnell eindimensional werden. Die natürliche Cremigkeit des Grauburgunder verbindet sich dann mit den süßen Gewürzen, die das Holz einbringt und schon hat man einen Wein, der trocken ist, in dem aromatisch aber die Süße dominiert. Das hat zurecht weltweit Freunde gefunden, ist doch kaum eine Sorte so perfekt für diesen Weinstil geeignet, wie Grauburgunder. Aber wie es so ist bei Trends - nach einer Zeit freut man sich über Abwechslung.
Die bietet der Grauburgunder S von Bretz. Zwar wurde der Wein in Holz ausgebaut, aber man wählt bei der Familie Bretz in Rheinhessen dafür Stückfässer, also 1200 Liter fassende Riesen, die dazu noch einige Jahrgänge gesehen haben. Somit reduziert sich der aromatische Einfluss des Holzes auf den Wein auf ein Minimum. Was bleibt ist die Struktur, die das Holz gibt. Der minimalen Luftaustausch durch die Holzporen und ein bisschen Tannin aus dem Holz verleihen dem Wein ein strukturierendes Element.
Auf dem Etikett ist übrigens der Bechtolsheimer Petersberg, an dessen Hang die Trauben wachsen.
Wie der Wein schmeckt: fruchtig & frisch
Das Bouquet zeigt vor allem frische, klare Noten, etwas Melone, Birne und Pfirsichblüte. Dazu kommen spannende Konturen von Gewürzen: Anis kommt in den Sinn. Am Gaumen dann etwas fülliger als erwartet, aber ohne fett zu wirken. Sehr gut strukturiert, etwas Pikanz aus dem Holz, auch zeigt sich die Frische facettenreicher, es kommen Zitrus-Noten, Apfel und frische Kräuter dazu. Ein ganz anderer Grauburgunder, der mit mindestens ebensoviel Vergnügen zu trinken ist, wie die populären Varianten.
