Ardbeg Wee Beastie 5 Years Islay Single Malt Scotch Whisky
Ardbeg Distillery- Vereinigtes Königreich
- Schottland
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Das Besondere an diesem Whisky
Whisky benötigt seine Zeit, um zu diesem vielschichtigen und harmonischen Wunderwerk heranzureifen. Dies erklärt, warum sich gerade große Namen der Branche mit der Abfüllung junger Whiskys schwertun. Doch Ardbeg schert sich mit seinem Wee Beastie wenig darum und ergänzt seine Whisky-Range mit diesem jungen Wilden. Übersetzt bedeutet der Name des Islay Single Malt nämlich „kleines Biest“.
Für alle Ardbeg-Fans ist der Wee Beastie ein Muss, veranschaulicht er doch auf genüssliche Weise die Effekte der Reife – wenn er beispielsweise neben dem Ardbeg 10 yo steht. So gebärden sich die Geschmacksnoten des Whiskys deutlich kräftiger und expressiver. Das gilt primär für das für einen Islay Single Malt typische, rauchig-torfige Spektrum, das der Wee Beastie geradezu ungestüm feiert. Wo der 10 Jahre gereifte Ardbeg mit Manieren überzeugt, tut dies der jüngere Bruder mit überbordender Lust.
Fünf Jahre der Reife in den Lagerhäusern mit Meeresbrise sind demnach nicht zu unterschätzen. Zumal der Wee Beastie diese Zeit in zwei unterschiedlichen Fässern verbringt. Die meiste Zeit reift der junge Ardbeg in gebrauchten Bourbon-Fässern; seinen besonderen Touch bekommt er bei einem Aufenthalt in Fässern, die zuvor mit Sherry des Typs Oloroso belegt waren. Die geringere Reife hat noch einen Vorteil: Der Whisky ist schneller verfügbar, denn beim länger gereiften Whisky sind die erhältlichen Mengen ausgereizt. Ardbeg gilt immerhin als ein Leuchtturm der Islay Single Malts. Und mit seinen 47,4 Prozent Alkoholvolumen ist der Wee Beastie ein echter Ardbeg.
Wie der Whisky schmeckt
Leuchtend strahlendes Gold kündigt den ungestümen Wee Beastie an. An der Nase legt der Whisky los, liefert aber nicht nur torfige, fast teerige Noten, dazu Gewürze, Baumharz und jodiges Meer. Alles lässt an Deutlichkeit nichts missen. Ein wenig Apfel und Birne noch. Im Mund mit medizinischen Tönen, mit Torf und Rauch und einem Touch dunkle Schokolade. Im Nachhall etwas mehr Akzent auf die torfige Seite, auf Kakao und Salziges.
Herkunftsland | Vereinigtes Königreich |
Herkunftsregion | Schottland |
Alkoholgehalt | 47.5% vol |
Auszeichnung | nicht prämiert |
Spirituosen | Whisky |
Verschluss | Korken |
Weinfreunde Selektion | Ja |
Klassifikation | Single Malt |
Subregion | Islay |
Hersteller/Abfüller | Ardbeg Distillery, Port Ellen, PA42 7EA Islay, Schottland |
Artikelnummer | 2000015201 |
Ardbeg: von einer kleinen Anhöhe auf den Whisky-Olymp
Wie viele Whisky-Brennereien auf Islay hat auch Ardbeg eine Vorgeschichte als Schwarzbrennerei. Angeblich geht die Familie McDougall bereits 1794 dem lukrativen Nebenerwerb nach. Nach der Zerstörung der Brennerei durch Zollbeamte macht sich die Familie 1798 unverdrossen an den Neuaufbau der Distillery. Erst 1815 rückt die Brennerei in die Legalität, dafür aber die Zollbeamten nicht mehr in zerstörerischer Absicht an.
Der Name der Whisky Distillery bei Port Ellen leitet sich vom alt-schottischen „ard bheag“ ab, was übersetzt „kleine Anhöhe“ bedeutet. Überhaupt ist Ardbeg stolz auf das keltische Erbe von Islay. Das zeigt sich an den Namen bekannter Abfüllungen des Whisky-Brenners wie dem Uigeadail, dem Corryvreckan und dem An Oa. Aber auch das Flaschendesign nimmt Anleihen am Book of Kells und dem Kildalton Cross auf Islay.
Der Stil von Ardbeg gilt als sehr torfig und rauchig, die maritimen Einschläge stehen in der zweiten Reihe – anders als bei Islay Single Malts aus der Nachbarschaft. Stärker getorftes Malz spielt dabei eine Rolle, aber auch das Wasser, das Ardbeg vorwiegend aus dem Loch Uigeadail bezieht. Whisky von Ardbeg ist zumeist eine kostbare, limitierte Angelegenheit. Das gilt nicht nur für die legendären Sonderabfüllungen, selbst der Ardbeg 10 Years, das Flaggschiff des Hauses kann in Hinblick auf Menge mit anderen Größen der Branche nicht mithalten.
Als die Distillery 2021 die neue Brennerei eröffnet, verdoppelt sich die Kapazität von Ardbeg. Bis sich die Folgen auch positiv im Tumbler auswirken, dauert es aber noch ein wenig. Interessantes Detail am Rande: Für die Brennblasen in der neuen Betriebsstätte wurden die alten Kupferbrennblasen eins zu eins geklont – bis auf jede einzelne Niete und Schraube genau.
Die Whiskys von Ardbeg reifen in den klassischen Lagerhäusern der Insel – besonders fotografisch prominent ist das Warehouse Nr. 2. Ihre Zeit verbringen die Whiskys hauptsächlich in gebrauchten Bourbon-Fässern, zumeist in Zweit- oder Drittbelegung. Daneben verwendet Ardbeg auch Sherryfässer (Oloroso) und Madeirafässer sowie gebrauchte Weinfässer. Dennoch gilt dem Fassmanagement nicht das erste Augenmerk. Das bleibt der ebenso herben wie eindrucksvoll vielschichtigen Stilistik der Ardbeg-Whisky vorbehalten.
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