
Chambolle-Musigny Village 2020
Domaine Faiveley- Frankreich
- Burgund
- trocken
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Das Besondere an diesem Wein
Die Appellation (AOP) Chambolle-Musigny liegt im nördlichen Teil des Départment Côte d’Or, das Weinkenner immer auch mit der Côte de Nuits in Verbindung bringen. Das Dorf Chambolle-Musigny hieß ursprünglich schlicht Chambolle, fügte aber im Jahr 1882 Musigny als Verweis auf die bekannteste Weinlage des Ortes hinzu – eine Praxis, die in der Bourgogne Tradition hatte, so zum Beispiel auch im unweit gelegenen Gevrey, das dank seines berühmten Weines zu Gevrey-Chambertin wurde. 264 Meter über dem Meer, 15 Kilometer südlich der Kapitale Dijon gelegen, 61 Hektar Rebfläche lauten die wenig auffälligen geografischen Eckdaten der AOP Chambolle-Musigny – 24 Premier-Cru- und zwei Grand-Cru-Lagen indes definieren ein vinophiles Ausrufezeichen von beachtlicher Dimension.
Der Pinot Noir aus Chambolle-Musigny wird häufig als der „weiblichste“ Rotwein der Côte de Nuits, mithin der Bourgogne überhaupt bezeichnet. Intensität, Finesse und Zartheit sind die hauptsächlichen Attribute, die sich mit diesem Ruf verbinden. Es wundert somit kaum, dass es gerade der Domaine Faiveley aus dem benachbarten Nuits-Saint-George in besonderem Maße gelingt, die Charakteristik des Terroirs so meisterhaft zu interpretieren, steht diese doch selbst für Pinot von herausragender Eleganz.
Mittlerweile in der 7. Generation geführt, beweist die Faiveley-Familie mit zahllosen Premier und Grand Crus ihren Sonderstatus im Burgund, beeindruckt aber nicht minder mit exzellenten Villages. Der als Ortswein klassifizierte Chambolle-Musigny von Faiveley verweist auf seinem Etikett auf die zweite Generation unter Führung von Joseph Faiveley. Er steht in der Ahnengalerie im Besonderen für die Handelstradition des Hauses. Handverlesene Winzer aus Chambolle-Musigny liefern die Trauben für diesen exzellenten Pinot Noir, der nach den rigiden Qualitätsansprüchen der Faiveleys in Nuits-Saint-George vinifiziert und in Verkehr gebracht wird.
Wie der Wein schmeckt: samtig & weich
Mit einem eleganten Rubinrot gleitet dieser Pinot ins Glas und präsentiert sich dort gleich mit schillernder Transparenz. Eine herrlich verspielte Nase bildet den Auftakt mit süßlichen Noten von Kirsche und subtilen Holznoten. Auch am Gaumen sehr reife Kirscharomen, mit präsenter Frische und zarter Säure. Fein gewobene Tannine, fernab jeder Aufdringlichkeit, begleiten ein Finale von schöner Länge. Das ist alles so charmant und vornehm, dass man fast gar nicht an Essen denken mag, indes ist der Wein eine wunderbare Begleitung zu milden Käsesorten wie Brillat-Savarin, Reblochon, Cîteaux oder Vacherin.
Jahrgang | 2020 |
Farbe | rot |
Herkunftsland | Frankreich |
Herkunftsregion | Burgund |
Rebsorte | Pinot Noir |
Geschmack | trocken |
Alkoholgehalt | 13.5% vol |
Qualitätsstufe | A.O.P. |
Weinstil | samtig & weich |
Trinktemperatur | 16-17 °C |
Restsüße | 0.5 g/l |
Säuregehalt | 3.1 g/l |
Trinkreife | jetzt und weitere 5 Jahre |
Schmeckt zu | Hartkäse, Lamm, Rind |
Schmeckt nach | kräutrig, würzig |
Allergenkennzeichnung | enthält SULFITE |
Auszeichnung | nicht prämiert |
Ausbau | Holzfass |
Verschluss | Korken |
Passt zu | Dinner for Two, Für besondere Momente |
Hersteller | Domaine Faiveley, 8 Rue du Tribourg, 21700 Nuits-Saint-Georges, Frankreich |
Artikelnummer | 2900014887 |
Burgund pars pro toto
In knapp 200 Jahren hat die Winzerfamilie aus Nuits-Saint-George, über nunmehr sieben Generationen hinweg, überall dort ihre Spuren hinterlassen, wo der Ruhm der Bourgogne seine allergrößte Rechtfertigung findet. Gevrey-Chambertin, Puligny-Montrachet, Pommard, Volnay, Mercurey und viele weitere klangvolle Namen reihen sich aneinander – die Liste ist lang und lässt Faiveley wie ein Spiegelbild der gesamten Côte-d’Or erscheinen. Und das schaut man sich doch gerne ganz genau an.
Pierre Faiveley ist eigentlich Schuhmacher, aber seine wahre Leidenschaft gehört bereits dem Wein, als er 1825 den Grundstein der Dynastie legt. Neben dem Weinbau widmet er sich fortan auch gleich dem Handel, was im Burgund, anders als in anderen Weinregionen, durchaus Tradition hat. Neffe Joseph, der Zweite in der Ahnengalerie, tritt gleich in diese Fußstapfen und avanciert als Négociant mit dem Export der frühen Faiveley-Weine nach Belgien und die Niederlande. Georges Faiveley repräsentiert bereits die vierte Generation als er 1934 zu den Gründern der Confrérie des Chevaliers du Tastevin gehört. Die Heimat der weltberühmten Winzer-Bruderschaft ist seit je her das Château Clos de Vougeot, wo der seit 2007 amtierende Faiveley-Regent Erwan wie selbstverständlich eine seiner zahlreichen Parzellen sein Eigen nennt. 2014 hat sich Schwester Eve an seine Seite gestellt – und durchbricht in der siebten Generation die Phalanx der reinen Männerwirtschaft.
Über die Jahrzehnte hinweg ist das Reich der Domaine Faiveley durch Zukäufe von hochwertigen Parzellen entlang von Côte de Nuits, Côte de Beaune und Côte Challonnaise erweitert worden – Schritt für Schritt und mit äußerster Konsequenz. Beindruckende 13 Grand Cru-, 25 Premier Cru- und 26 Villages-Weine, inklusive 7 Monopol-Lagen, zählen heute zum beeindruckenden Portfolio des Hauses. Bei einer Gesamt-Rebfläche von 140 Hektar wundert es darum nicht, dass viele Lagen kaum größer sind als 1 Hektar – und die verfügbaren Mengen für jeden Wein damit extrem begrenzt. In der allergrößten Zahl, zu circa 80 %, gehen die Faiveley-Weine aus Weinbergen im Besitz der Familie hervor, die aber zugleich ihren Wurzeln als Händler treu geblieben ist. Hochwertiges Lesegut von ausgewählten Burgund-Winzern wird hinzugekauft, nach den hohen Qualitätsstandards von Faiveley vinifiziert, und schließlich unter dem Label Joseph Faiveley vermarktet, wodurch die Angebotspalette nochmalige Ergänzung findet. Mit dieser beispiellosen Vielfalt – auf Spitzenniveau – repräsentiert Faiveley die Weinregion im Osten Frankreichs wie keine zweites – als Ganzes.
Auf der Domaine Faiveley gilt die größte Aufmerksamkeit der Arbeit im Weinberg. Handarbeit ist hier eine Selbstverständlichkeit. Besonderes Augenmerk gilt der mehrfachen grünen Lese im Sommer. Geerntet wird zumeist im September innerhalb von zehn Tagen, je nach Jahrgang kann es auch der Oktober werden. Die Trauben werden von den weit verstreuten Parzellen unverzüglich zum Gut gebracht und dort so lange selektiert, bis nur die allerbesten übrig bleiben. Der Ertrag ist folglich winzig. Unter Führung von Erwan und Eve Faiveley wurde der Übergang in eine biologisch-organische Bewirtschaftung eingeleitet, die Umweltzertifizierung nach HVE-Standard steht bevor. Das Umweltbewusstsein prägt auch die Arbeit im Keller: Erwan Faiveley und sein Kellermeister Jêrome Flous setzen auf Naturhefen und Spontanvergärung. Damit werden die besonderen Charakteristika der so zahlreichen wie vielfältigen Burgund-Terroirs mit großer Prägnanz herausgearbeitet. Nur folgerichtig, möchte man sagen, ist es doch genau das, was den Markenkern von Faiveley ausmacht. Der Ausbau erfolgt in hochwertigen burgundischen Eichenfässern, die ihren Platz in einer der beeindruckendsten Kellereien der Bourgogne finden. Im Stil des 19. Jahrhunderts gestaltet, zitiert der riesige Gärkeller die große Tradition und setzt doch auf modernste Technik – und damit ganz auf die Zukunft.
Auf der Domaine Faiveley entstehen fantastische Rot- und Weißweine, Pinot Noir und Chardonnay natürlich ganz voran, die die einzigartige Vielfalt, aber auch die Essenz der Bourgogne in Perfektion repräsentieren – überdies in überragender Konstanz. Ein besserer Botschafter dieser einzigartigen Weinregion ist kaum vorstellbar, deren Ruhm als jene „der 100 Appellationen“ im Übrigen auch deshalb ein Mythos ist, weil es in Wahrheit „nur“ 84 sind.
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